Presseclub

Gäste: Bettina Gaus (taz. die tageszeitung), Richard Kiessler (Publizist),

Loay Mudhoon (Deutsche Welle), Cornelia Wegerhoff (Westdeutscher Rundfunk)Gewalt, Tote, Straßenschlachten - die Situation in Ägypten eskaliert. Seit dem blutigen Mittwoch mit mehreren hundert Toten ist der Ausnahmezustand und eine nächtliche Ausgangssperre für weite Teile des Landes verhängt. Die Regierung geht brutal gegen die Opposition vor. Islamisten und Säkulare stehen sich auch mehr als zwei Jahre nach dem Sturz des Diktators Mubaraks unversöhnlich gegenüber. Und die internationale Gemeinschaft schaut zu. Klar ist: Die Hoffnung auf eine friedliche Revolution weicht endgültig der Befürchtung, dass ein langer, blutiger Bürgerkrieg drohen könnte. Ein Ende der Gewalt ist jedenfalls nicht absehbar: Die Muslimbrüder kündigten an, ihre Proteste fortzusetzen. Die USA haben inzwischen ihre Bürger aufgefordert, das Land zu verlassen, und auch das Auswärtige Amt rät Deutschen von Reisen nach Ägypten ab.

Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Warum schaut der Westen so hilflos zu? Waren die Hoffnungen, die man in Sachen Demokratisierung in den arabischen Frühling gesetzt hatte, naiv? Was für eine Sprengkraft hat der Konflikt in Ägypten für die gesamte Region? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn am Sonntag im "Presseclub" mit sein Gästen.