So., 24.10.21 | 23:05 Uhr
Das Erste
Die Buchmesse und die Rechten – Wie weit darf Meinungsfreiheit gehen?
Es ist die Debatte der Buchmesse, wieder einmal!
Ausgelöst durch den Boykott von Autorin Jasmina Kuhnke.
Die Messe beruft sich auf Meinungsfreiheit.
Aminata Touré: "Ich und viele andere schwarze Autorinnen und Autoren sind der Meinung, dass es ein bisschen dünnes Argument ist dafür, rechte Verlage hier tatsächlich auch sein zu lassen, weil es dazu führt, dass andere dann wie beispielsweise Jasmine Kuhnke oder Annabelle Mandeng und andere eben nicht kommen, weil sie Angst haben um ihre Sicherheit."
Armin Nassehi: "Es stimmt aber auch, dass man keine rechtliche Handhabe hat Menschen, die sich tatsächlich und rechtlich nichts haben zuschulden kommen lassen, auszugrenzen."
Harald Welzer: "Meinungsfreiheit hat dort die Grenze, wo Gesetze überschritten werden, Volksverhetzung und solche Dinge."
Aminata Touré: "Gerade so etwas wie eine Buchmesse oder viele Orte, an denen gerade marginalisierte Personen, schwarze Personen, Minderheiten nicht stattfinden, finden jetzt auch diesmal dann weniger statt."
Armin Nassehi: "Wenn wir jetzt mal von außen drauf gucken, würde man sagen, dadurch findet vielleicht viel mehr Diskurs statt, als wenn sie gekommen wären."
Harald Welzer: "Ich finde das aber problematisch, weil man natürlich Aufmerksamkeit genau auf diese Akteure richtet. Und die ganze Strategie des Rechtspopulismus und des Rechtsextremismus ist immer mediale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen."
Mai Thi Nguyen-Kim: "Ich berufe mich da gerne auf das Toleranz Paradoxon von Karl Popper. Das sagt man darf Intoleranz nicht tolerieren, sonst stirbt die Toleranz mit ihnen."
Bericht: Mariska Lief
Stand: 24.10.2021 20:00 Uhr
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