So., 19.06.22 | 23:05 Uhr
Das Erste
Die Künstlerin Chang En-Man
Schnecken, Schleim und Kolonialismus
Etwas dringt ein und zerstört – um dann Teil dieser Kultur zu werden. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Kunst von Chang En-Man.
Seit 2009 untersucht die Taiwanerin die Reiserouten der afrikanischen Riesenschnecke, einer invasiven Art, 1933 von japanischen Besatzer:innen in Taiwan eingeführt. Das Tier griff das Ökosystem und die Landwirtschaft an – und wurde Teil der Ernährung der indigenen Völker. Mit ihrer Kunst untersucht Chang En-Man den Zusammenhang zwischen der Geschichte des Imperialismus und der Modernisierung der Indigenen Bevölkerung.
Ihre Kunstinstallation "Floating for Snails" nimmt die documenta-Besucher:innen mit auf diese Reise, und versucht, das transformative Potenzial von Kunst erlebbar zu machen.
Beitrag: Alisa Schmitz
Stand: 19.06.2022 21:58 Uhr
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