Fr., 06.11.15 | 04:10 Uhr
Das Erste
Nuhr im Ersten

Gäste: Hazel Brugger, Abdelkarim, Ingo Appelt und Torsten Sträter
Hazel Brugger ist 22 Jahre alt und lebt in Zürich. Erst seit kurzer Zeit steht sie auf den Bühnen des Poetry Slam und fällt auf durch ihre ganz besondere Art. Mit staubtrockenem Humor und ein bisschen mäßig gelaunter Zurückhaltung sehen wir eine junge Frau, die einfach lustig ist, wenn sie nur dasteht und sagt, was sie denkt.
Abdelkarim ist ein Marokkaner aus Bielefeld. Der Ostwestfale mit "Migrationsvordergrund" widerlegt eindrucksvoll die These, Menschen aus diesem Teil Deutschlands hätten keinen Humor. Abdelkarim ist der sympathische Senkrechtstarter in der Comedy- und Kabarettszene.
Ingo Appelt garantiert messerscharfe Beobachtungen, brillanten Wortwitz sowie freche und verschmitzte Pointen. Als "Enfant terrible der Comedy" wird er gerne ins kommerzielle wie ins öffentliche Fernsehen eingeladen. In seinem runderneuerten Programm "Besser ist besser!" zeigt Ingo Appelt den modernen Weg zu einem besseren Leben.
Torsten Sträter – bei ihm ist Idiotie nicht nur ein leeres Wort. Er erzählt von gebrochenen Menschen und sonderbaren Begebenheiten, aber er lotet auch die stillen Nuancen des Miteinanders aus. Und das alles mit einer angenehmen Stimme.
Hazel Brugger

Darf man sein Kind so nennen, wie man will, nur um es nachher auszulachen? Müssen schnulzige Liebestexte immer verliebt sein?
Und lohnt es sich, krank zu werden, nur damit man die Versicherungsgebühr nicht umsonst bezahlt hat? Diesen und unzähligen weiteren Fragen geht Hazel Brugger in ihren nachdenklichen, lustigen und manchmal auch absurdbrutalen Texten auf den Grund.
Hazel Brugger wurde Anfang der Neunziger unter kalifornischer Badewettersonne geboren, biss sich anschließend selbst die Nabelschnur durch und warf sie dem entbindenden Arzt um die Ohren. So zumindest das Gerücht.
Danach von den Eltern bis auf weiteres für immer nach Zürich in die Schweiz geschleppt. Heute ist sie rund drei- bis fünfmal die Woche auf Slambühnen und anderen Brettern in der Schweiz, in Deutschland oder Österreich anzutreffen. Abseits der Bühne liebt sie es, Haushaltsgeräte zu reparieren und von ihrem Hund im Apportieren geschlagen zu werden. Sollte kein russischer Zar sie jemals ehelichen wollen, so hofft sie doch sehr, dass das mit ihrem Philosophiestudium etwas wird.
Hazel Brugger brüskiert und berührt virtuos und stets bescheiden, sie kreiert wilde Geschichten aus dem Nichts und findet schöne Worte für das Hässliche. Mit ihrem verspielten Charme penetriert sie kompromisslos die Psyche jedes Zuschauers – und der hat auch noch Spaß daran. Schonungslos, detailverliebt und mit viel Herz zerlegt Hazel Brugger die Welt in Einzelteile. Und führt ihr Publikum dabei stets über einen schmalen Grat, mal still, mal wild, aber immer sehr komisch.
Abdelkarim

Abdelkarim ist ein Marokkaner aus Bielefeld. Es kann halt nicht allen gutgehen. Was ihm bleibt, sind seine langen Träume. Ohne sie wäre es schwer in der Bielefelder Bronx alias das-ghettowürdigste-Ghetto-Deutschlands (und das ohne brennende Mülleimer). In seinen unfassbar süßen Träumen ist er mal berufstätig, mal hat er einen deutschen Pass oder er spricht einfach mit einem Germanen. Diese glorreichen und glamourösen Träume sind ihm komischerweise nicht zu Kopf gestiegen. Abdelkarim ist auf dem Boden geblieben. Im wahrsten Sinne der Wörter.
Als fester Bestandteil der Unterschicht und Parallelwelt meistert er seinen Alltag. Ob im virtuellen Netzwerkwahn oder real mit original Kunstlederjacke – der Marokkaner hat immer (k)eine Lösung parat. Oder sein Vater. Oder sein bester Freund des Grauens: Straßenflüsterer Ali.
Der sympathische Senkrechtstarter gilt in der Comedy- und Kabarettszene als einer der 82 Millionen Einwohner Deutschlands. Ostwestfälischer Humor mit Migrationsvordergrund!
Abdelkarim ist Stammgast im Quatsch Comedy Club, im Köln Comedy Festival und TV-Sendungen wie "Nightwash", "WDR Fun(k)haus", "RTL II Fun Club", "Cindy aus Marzahn und die jungen Wilden" und "Willkommen bei Mario Barth".
Ingo Appelt

1967 in Essen geboren, beginnt Ingo Appelt 1982 nach der Schule eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Wie im "Pütt" verbreitet, schlägt Ingos Herz schon bald links und Ende der 1980er Jahre hat er seinen ersten Auftritt bei der Jugendkonferenz der IG Metall, der 1990 in die erste Tournee mündet: mit dem Programm "Heiter Be-Sinnlich" tourt Ingo durch die Republik.
1991 folgt der Zivildienst, Ingo intensiviert nebenbei seine Auftrittstätigkeit. 1993 stehen bereits 130 Gastspiele mit dem Programm "Wir sterben und Sie machen Witze" in seinem Kalender, 240 Gigs sind es in 1994 – außerdem wird das Fernsehen auf Ingo aufmerksam: Er ist bei "RTL Samstag Nacht", der "RTL Nachtshow" und bei "Late Night mit Thomas Gottschalk" (RTL) ein gern gesehener Gast.
1996 ist Zeit für ein neues Programm. "Der Abräumer" macht seinem Namen alle Ehre und so lassen auch weitere TV-Highlights nicht auf sich warten. 1999 genießt Ingo geradezu ein Popstar-Image: Er tritt bei der Echo-Verleihung auf und Marius Müller-Westernhagen lädt ihn als Supporting-Act für die Abschiedstournee ein – das beschert Ingo einen Stadion-Auftritt vor 75.000 Zuschauern. Das hat auch Auswirkungen auf Ingos eigene Tournee: Jeweils 120.000 Zuschauer sehen Ingos "Wet Side Tour" 1999 und 2000.
2000 erhält Ingo auch seine eigene Fernsehshow: "Die Ingo Appelt Show" geht bei ProSieben auf Sendung. Nach einem "ersten offiziellen Babyjahr" 2001 startet Ingo 2002 und 2003 mit seinem neuen Programm "Superstar" wieder voll auf der Bühne durch. 2005 läuft das Programm "Superstar" mit zwei Highlights aus: die CD zur Tour wird veröffentlicht und ProSieben strahlt einen Live-Mitschnitt der Show aus. Aber Ingo gönnt sich keine Pause: Schon im Herbst 2005 tourt er wieder – mit dem neuen Programm "Retter der Nation". 2006 vergeht kaum ein Tag, an dem Ingo nicht mit seinem neuen Programm auf der Bühne steht. Überdies nimmt er sich wieder Zeit für Gastauftritte.
Ende 2008 steht der programmatische Titel für das erste Buch, Hörbuch und des nächsten Tourprogramms fest: "Männer muss man schlagen!". 2009 und 2010 wird die "Männer muss man schlagen!-Tour" erfolgreich fortgesetzt und Ingo ist im Kinofilm: "Morgen, ihr Luschen! Der Ausbilder-Schmidt-Film" auf der Leinwand zu sehen. Seit 2010 ist Ingo auch regelmäßig bei "Nuhr im Ersten" zu Gast. 2011 beginnt mit neuen Folgen des Quatsch Comedy Club – und es geht wieder auf die Bühne. Das Motto: "Frauen sind Göttinnen – Wir können nur noch beten!" Halleluja!
2014 ist Ingo erstmals seit 1999 nicht nur Gast, sondern regelmäßiger Gastgeber einer Fernsehsendung: Er übernimmt als Moderator die traditionsreiche Satiresendung "Kabarett aus Franken" im Bayerischen Fernsehen.
2015 folgt das runderneuerte Programm: „Besser ist besser!“
Torsten Sträter

Bei ihm ist Idiotie nicht nur ein leeres Wort. Er erzählt von gebrochenen Menschen und sonderbaren Begebenheiten, aber er lotet auch die stillen Nuancen des Miteinanders aus. Und das alles mit einer angenehmen Stimme.
Erstausstrahlung: 05.11.2015
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