Holger Karsten Schmidt
Drehbuchautor

Der Harz als Verortung und dazu noch diese Figur als Dorfpolizist. Welche Idee entstand zuerst: Eine "ganz andere" Krimireihe in St. Andreasberg inklusive großem Showdown oder eine "ganz andere" Krimireihe mit Frank Koops alias Aljoscha Stadelmann?
Es gab keinerlei Vorgabe, weil ich mit der Idee des Frank Koops, eingebettet im Harz, an die ARD herangetreten bin. "Harter Brocken" war nicht als Reihe geplant, er wurde dann aber der erfolgreichste Fernsehfilm der ARD in jenem Jahr – und das war schließlich der Startschuss für die Reihe.
Der aktuelle und schon 5. Fall ist wieder sehr speziell. Es geht um Kunstfälschung und die italienische Mafia, die im Harz einfällt. Außerdem fälscht Anna Sorenko ein Werk des englischen Malers William Turner. Warum diese Geschichte und dieser Maler?
Ich hatte, was die Geschichte betrifft, über die konkreten Wege von Geldwäsche recherchiert, die die Mafia betreibt und die ja hauptsächlich in Deutschland stattfindet, weil die hiesige Gesetzgebung sich diesbezüglich geradezu anbietet. Während der Recherche bin ich über den Umstand gestolpert, dass auch der Kunstmarkt wegen anonymer Verkäufe und Abwicklungen in bar intensiv genutzt wird, um etwa Gewinne aus Drogen- und Waffengeschäften in den regulären Geldkreislauf zu überführen und so zu waschen. Und da die deutsche Justiz auf diesem Auge extrem blind ist, kommt im fünften "Harten Brocken" Anna Sorenko ins Spiel, um gegen diese Herabwürdigung der Kunstwerke als Geldwäscheobjekte einzuschreiten. Abgesehen davon, dass ich Turner mag, musste es also ein teures Werk sein.
Haben Sie für "Harter Brocken" mit diesem Erfolg gerechnet?
Nein. Hat vermutlich niemand. Sonst hätte man ihn gleich als Reihe geplant.
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