Interview mit Miriam Stein

Im aktuellen Fall hat fast jede Dorfbewohnerin und jeder Dorfbewohner ein Tatmotiv und das Leben auf dem Land scheint gefährlicher als in der Großstadt. Was macht für Sie den besonderen Reiz dieses Settings aus?
Sie sagen es schon: Dass jeder verdächtig ist. Alles hängt zusammen, jeder kennt jeden und jeder schuldet dem anderen irgendwas oder hat eine Rechnung mit ihm offen.
Nachdem Sandra Mohr angeschossen wird, arbeitet sie aus dem Krankenhaus im "Home Office" und erlebt, was heute für viele Menschen zum Alltag gehört. Wie geht Mohr damit um?
Der Vergleich hinkt. Sandra soll eigentlich nicht arbeiten, sondern sich ausruhen. Aber der Fall arbeitet in ihr weiter, sie will ihn nicht aus der Hand geben. Generell fällt es ihr schwer, Aufgaben abzugeben, sie will die Kontrolle haben und bei allem dabei sein.
Das Verhältnis zwischen Mohr und Bergmann scheint sich zu entspannen. Woher die plötzliche Harmonie?
Erstens kennen sich die beiden von Fall zu Fall besser und wissen langsam, aber sicher, dass sie ein gutes Team sind. Außerdem ist Sandra in diesem Fall durch die Schusswunde schwächer als sonst, da macht sich der Kollege natürlich Sorgen. Und ganz abgesehen davon hilft es, dass Bergmann jemanden hat, der ihm bei seinem Hormonstau hilft!
Das Privatleben von Sandra Mohr und Sascha Bergmann nimmt einen größeren Raum ein als in den vergangenen Filmen. Ist der private Handlungsstrang wichtig für die Reihe?
Auf jeden Fall! Ich finde Reihen leben viel mehr von den sich fortsetzenden privaten Handlungssträngen der Hauptfiguren als von dem Krimi-Plot. Man will ja wissen, wie es bei den beiden weitergeht. Auch zum Spielen macht es mehr Spaß, nicht nur die Frage "Wo waren Sie denn gestern Abend?" zu stellen, sondern auch noch private Konflikte zu haben.
Sandras Bauchgefühl ist im aktuellen Fall besonders wichtig. Hat sich ihre Ermittlungsweise geändert?
Ich finde das bei ihr sehr spannend, weil sie einerseits ein totaler Kopfmensch ist, alles im Griff haben will, strategisch vorgeht und dann aber doch immer ein gutes Bauchgefühl hat, auf das sie auch hört. Ich glaube, diese Mischung macht sie zu einer guten Kommissarin.
Alpakas sind bei YouTube die legitimen Nachfolger aller Katzenvideos. Wie war die Arbeit mit den flauschigen Superstars?
Wirklich? Das wusste ich gar nicht! Also, um ehrlich zu sein, wirkten sie auf mich nicht wie die klügsten Tiere auf Erden und die Geräusche, die sich von sich geben, sind sehr seltsam. Mein Herz schlägt da eindeutig mehr für Kühe!
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