Interview mit Wolfgang Murnberger und Marie Murnberger

Regisseur und Drehbuchautor | Drehbuchautorin

Chefermittler Sascha Bergmann (Hary Prinz) verdächtigt die Alpakazüchterin Lotte (Brigitte Hobmeier).
Chefermittler Sascha Bergmann verdächtigt die Alpakazüchterin Lotte. | Bild: ARD Degeto/Allegro Film / Stefan Haring

Herr Murnberger, Sie führen seit dem ersten Steirerkrimi Regie und schreiben zusammen mit Co-Autorinnen das Drehbuch. Was ist das Besondere an den Krimis aus der Steiermark?

Die Mehrzahl der Krimis spielen ja in der Stadt. Mit den Steirerkrimis haben sich Handlung und dazugehörige Ermittlungen in die Provinz verlegt. Die Steirerkrimis leben vom Lokalkolorit, ausgeklügelten Mordfällen, die spannend erzählt werden, aber auch immer mit einem Schuss Humor.

Eignet sich die Steiermark besonders gut für diese Krimi-Reihe?

Die Steiermark ist landschaftlich auf jeden Fall ein sehr abwechslungsreiches Bundesland. Man findet von allem etwas, vom Hochgebirge, das viele sonst eher den westlicheren österreichischen Bundesländern zuordnen, bis zu den sanften Hügellandschaften der Südsteiermark, wie man sie sonst eher im Burgenland oder entlang der Donau findet, wo in mildem Klima ein guter Wein heranreift. In der Landeshauptstadt in Graz sitzt das Landeskriminalamt, von dem aus unsere Ermittlerinnen und Ermittler immer ihre Ausflüge in die Provinz unternehmen.

In jedem Film gibt es einen besonderen Handlungsort in der Steiermark, dieses Mal einen Alpakahof. Wie war es mit Alpakas zu drehen?

Ein Alpaka würde ich als Filmtier allerdings nicht unbedingt weiterempfehlen. Diese Tiere sind zwar sehr neugierig, friedlich und nett anzuschauen, aber filmtechnisch eine Katastrophe, weil sie kompliziert zu handhaben sind, eher so wie Katzen. Nicht weil sie so unbeeinflussbar sind wie Katzen, sondern weil sie Flucht- und Herdentiere sind und als Einzelwesen einfach die Nerven wegschmeißen! Ein Alpaka vor der Kamera stellt sich nur eine einzige Frage: "Wo ist das andere Alpaka?". Und sein ganzes Bestreben zielt nur darauf hin, so schnell wie möglich sich zum anderen Alpaka zu gesellen. Die Wünsche des Filmteams sind dabei sowas von sekundär!

Wie kann man sich die gemeinsame Arbeit am Drehbuch vorstellen?

Wenn man zu zweit arbeitet, gibt es außer der eigenen Meinung zu einer Drehbuchidee natürlich gleich eine zweite Meinung dazu und diese muss sich nicht immer decken. Man muss also seine Ideen gleich gut begründen, sie verteidigen oder eben verwerfen, wenn man damit nicht durchkommt!

Was ist ihrer Meinung nach das Erfolgsgeheimnis der Steirerkrimis?

Es handelt sich um ausgefallene Fälle, die man in der sehr breiten Front der Fernsehkrimi-Landschaft nicht schon zu oft ähnlich gesehen hat und wir würzen die Spannung gerne mit Humor, aber nicht zu viel und vor allem nicht "draufgesetzt". Der Humor muss immer aus der Handlung oder der Tragik der Figuren heraus geboren werden, nicht weil man eine lustige Idee im Kopf hat, die man unbedingt unterbringen will. Man kann Krimis als Drama oder als Komödie inszenieren. Wir bevorzugen die Tragikomödie, weil sie dem echten Leben am nächsten ist.

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