Gespräch mit Emma Bading

Was fasziniert Sophie so sehr an Jäckie? Bis zu welchem Moment bleibt diese Faszination bestehen?
Sophie fasziniert Jäckies Bodenständigkeit und Tiefe. Sie merkt, dass er was erlebt hat, und sie hat ein Gespür für Geheimnisse. Das liegt wohl in der Familie. Und dann verliebt sie sich eben Hals über Kopf. Genauso stark und schnell, wie sie die Liebe empfindet, fühlt sie auch Jäckies Wut über das vergangene Unglück und starkes Mitleid. Die Faszination für ihn kippt, als sie von ihm alleingelassen und plötzlich mit der eigenen kalten Mitschuld konfrontiert wird.
Was geht eigentlich schief zwischen Sophie und ihrer Oma?
Anfangs war Karin ein Fluchtort für Sophie. Ein Ruhepol, weg von den kontrollierenden Blicken der Mutter und den Geheimnissen. Doch als sie bemerkt, dass die Oma sie doch genauso beobachtet und vor allem beginnt, gegen ihren Freund zu ermitteln, beginnen die beiden mit versteckten Fragen und schweigenden Blicken. Das, was Sophie doch eigentlich nicht nochmal wollte.
In "Trugspur" zieht sich Sophie mehr und mehr zurück. Warum?
Schuld ist schwerer zu tragen, als man denkt. Besonders, wenn man sie nicht offen und mit Reue zum Ausdruck bringen und verarbeiten kann. Sophie muss Dinge schlucken und schlucken, weil anscheinend niemand es sehen will.
Würden Sie sagen, dass Sophie in diesen zwei Folgen erwachsen wird? Und inwiefern?
Sophie lernt sehr viel. Sie hat sich ganz oben verliebt und ist ganz tief gefallen. Allein. Sie hat überall nach der Abnahme der Schuld gesucht und sie am Ende bei sich selbst gefunden. "Der Wahrheit ins Auge sehen" – das ist für mich ein Schlüsselsatz für die zwei trügerisch vernebelten Usedom-Folgen.
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