Interview mit Lea Freund

Felice (Lea Freund) wurde unter Drogen gesetzt und missbraucht
Beide waren schwer in Felice verliebt, die in der Nacht missbraucht wurde – nicht nur von einem Mann, wie sich herausstellt. Niemand kann sich erinnern, auch Felice nicht.  | Bild: NDR / Oliver Feist

Eine fröhliche Party gerät aus dem Ruder. Felice wacht als Missbrauchsopfer auf. Wie versucht sie, den Alptraum Missbrauch zu bewältigen?

Sie kapselt sich ab, macht zu. Lässt nichts an sich ran. Lässt keine Hilfe zu und versucht, es zu verdrängen, so lange sie kann. Bis dann die Erinnerungen immer klarer werden und sie nicht mehr dagegen ankommt. Sie fühlt sich komplett allein in der Welt und versucht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich zu rächen.

Wie würden Sie Felices Charakter beschreiben?

Felice will stark und unabhängig sein, kommt dabei aber immer wieder an ihre Grenzen. Vor dem Missbrauch konnte ihr niemand etwas anhaben. Sie hatte das Leben genossen, nicht viel über Konsequenzen nachgedacht und war einfach jung, frei und unbedarft. Sie lässt sich von niemandem etwas sagen, macht das, was sie will und denkt dabei nicht groß darüber nach, was andere von ihr denken. Sie weiß, was sie will, ist sehr schlau, und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht sie das auch durch. Trotzdem hat sie eine sehr verletzliche Seite, die sie aber ungern zulässt – und die sie sich und anderen nur selten zeigt.

Was war für Sie die herausforderndste Szene während der Dreharbeiten – und warum?

Mit am herausforderndsten für mich war die Konfrontation mit Thomas Schwarz, weil es an sich schon eine heftige Situation ist – im Dunklen, allein mit dem Täter und einer Waffe. Die Aufregung, die Angst, die Wut, der Ekel und der feste Entschluss, sich zu rächen, der zwischendurch vielleicht kurz ins Wanken kommt, um dann doch wieder ganz klar zu sein. So viele Emotionen, die parallel laufen. Dann noch die echte Kälte am Strand und die Waffe, die mit ihrem lauten Knall und ihrem echten Mündungsfeuer viel zu real wirkt. Das alles hat mich doch mehr mitgenommen, als ich gedacht hätte.

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