Interview mit Max Hopp

Seit 2014 spielen Sie im "Usedom-Krimi" den peniblen Staatsanwalt Dr. Brunner. Was schätzen Sie an dieser Figur?
Seine Unausrechenbarkeit. Brunner kann alles sein – eitel, freundlich, unsicher, harsch, karrieristisch, zynisch, einsichtig, zart und ungerecht. Aber wann er das ist, bleibt ein nicht vorhersehbares Geheimnis.
Seit sechs Jahren halten Sie dem "Usedom-Krimi" die Treue – was überzeugt Sie von der Reihe?
Sie konzentriert sich auf Figuren, auf die Menschen. Der erzählte Kriminalfall ist meistens nur die Plattform, auf der sich die Charaktere in ihren unterschiedlichen Facetten entblättern können. Es sind nahbare Figuren, Menschen wie Du und ich.
Staatsanwalt Dr. Brunner steht in "Schmerzgrenze" auf einmal selbst im Fokus von Ermittlungen. Seine Welt gerät aus den Fugen. Wie geht er damit um?
Er findet sich in einer neuen Situation wieder. Manche Fassade bröckelt da von ihm ab und wir erleben dadurch einen Brunner, den wir so noch nicht kennengelernt haben. Und auch er entdeckt – vielleicht nicht auf Dauer, aber für den Moment – neue oder längst verloren geglaubte Züge an sich, die ihm nicht unbedingt zum Nachteil gereichen.
Mit Karin Lossow liefert er sich stets spitzzüngige Wortgefechte – wie viel Freude macht Ihnen dieses Ping-Pong der Figuren?
Es ist immer eine Freude, scharfzüngige, intelligente, gut geschriebene Wortgefechte zu spielen, vor allem, wenn man dies mit einer Kollegin wie Katrin Sass tun kann.
Wie erleben Sie die Dreharbeiten auf der Ostsee-Insel, die ja immer in der kälteren Jahreszeit stattfinden?
Usedom im Herbst, Winter und beginnendem Frühling ist zauberhaft. Das Licht ist besonders, die Strände sind leer(er) und die Insel strahlt nicht nur im touristischen Glanz, sondern auch das "normale" Inselleben ist in dieser Zeit viel stärker zu erfahren als im Sommer. Ich mag das sehr.
Kommentare