Gespräch mit Rikke Lyllof

(spielt die Kommissarin Ellen Norgaard)

Karin (Katrin Sass) und Ellen (Rikke Lylloff) auf Wohnungssuche.
Karin und Ellen auf Wohnungssuche. | Bild: NDR / Alexander Fischerkoesen

An Ellen Norgaards erstem Arbeitstag nach der Elternzeit wird ihr Sohn Jesper entführt! Dahinter steckt ihre Mutter Patrizia, die vor 30 Jahren spurlos verschwand. Wie verkraftet Ellen diese Katastrophe?

Die Nachricht ist ein Mega-Schock, der sie eiskalt erwischt. Dennoch versucht Ellen, sich zusammenzureißen und sich darauf zu konzentrieren, ihren Sohn zurückzubekommen – ich denke, das würde jede Mutter tun. Zu erfahren, dass es ihre verschwundene Mutter Patrizia ist, die Jesper entführt hat, verleiht dem Fall für Ellen eine ganz neue Dimension und die emotionale Achterbahnfahrt weckt auch dunkle Erinnerungen an die Vergangenheit. So viel Verwirrung und sehr viele offene Fragen – das überfordert und überwältigt Ellen komplett.

Trotzdem will sich Ellen in die Ermittlungen einbringen. Wie schafft sie das?

Unter normalen Umständen würde Ellen bei der Ermittlung eines solchen Falles exzellente Arbeit leisten. Deshalb will und kann sie nicht zugeben oder akzeptieren, dass sie dieses Mal nicht in der Lage ist, vernünftig zu ermitteln, obwohl sie hart darum kämpft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie hat ihre konzentrierten Momente, aber alles bricht zusammen, als sie die Kontrolle verliert und einen Unschuldigen verprügelt.

Im Film „Langer Abschied“ besucht Ellen ihre Mutter im Gefängnis. Was motiviert sie zu diesem Schritt?

Ellen möchte ihre Mutter sehen und versuchen, sie zu verstehen. Warum hat sie Jesper mitgenommen, und warum hat sie Ellen verlassen, als diese noch ein kleines Mädchen war? Es ist das Bedürfnis nach einer Art Abschluss, das Ellen dazu bringt, ihre Mutter im Gefängnis zu besuchen.

Wie entwickelt sich das Verhältnis zu Karin Lossow, nachdem zu Beginn des zweiten Films „Ungebetene Gäste“ das „Mörderhus“ den Flammen zum Opfer fällt?

Da sie nicht mehr gemeinsam im „Mörderhus“ wohnen können, ist es für Ellen gezwungenermaßen an der Zeit, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Zweifellos werden sie Freundinnen bleiben, aber es ist trotzdem eine Art Abschied, und der fällt nicht leicht. Eine Sache ist, dass Ellen die Besuche bei ihrer Mutter beschäftigen und sie sehr aufwühlen. So fällt es ihr schwer, sich mit Karins Problemen auseinanderzusetzten und ihr zuzuhören. Erschwerend hinzu kommt, dass Ellens Mutter das Manipulieren nicht sein lässt und ihr etwas erzählt, das sie Karin gegenüber misstrauisch werden lässt. Das führt zu einem gewissen Konflikt zwischen den beiden Frauen. Ich glaube, Ellen muss in dieser Folge ein bisschen erwachsen werden. Sie lernt, dass sie ihrem eigenen Urteil vertrauen kann, dass sie sich selbst zur Autorität in ihrem Leben machen muss – und nicht ihre Mutter oder Karin. Es ist also ein Abschied auf vielen Ebenen.

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