Gespräch mit Lilli Fichtner
(spielt Saskia Bernard)

Saskia sagt an einer Stelle zu Karin Lossow: „Ich spiele in einem Stück mit vier Darstellern und einer hat keinen Text“. Was erzählt dieser Satz über Saskia?
Ich denke, der Satz zeigt, dass sie sich ihrer Position in der Familie absolut bewusst ist. Saskia ist die Stille, die Fürsorgliche, aber sie sieht sehr wohl, dass sie und ihre Bedürfnisse an den Rand gedrängt werden. Interessanter Weise steckt in ihrem Vergleich aber keine Wertung – sie sieht sich als Statistin im eigenen Leben, aber beschuldigt die anderen nicht zwangsläufig, sie absichtlich dazu zu machen.
Saskia freundet sich mit Karin Lossow an. Was geben ihr die Gespräche mit der ehe - maligen Staatsanwältin? Und wie war die Zusammenarbeit mit Katrin Sass?
Karin ist die erste Person seit Langem, die Saskia wirklich sieht, ihr zuhört, ihr Mut macht und sie inspiriert. Manchmal entwickeln sich Freundschaften in Momenten, in denen wir am wenigsten damit rechnen. Katrin Sass und ich haben sofort eine Verbindung gehabt und ich war sehr angesteckt von ihrer schier unermüdlichen Energie. Sie lebt in der Ecke von Berlin, aus der ich ursprünglich komme, und wir gehen zum selben Lieblingsbäcker – das mag geholfen haben!
Worin unterscheidet sich Saskias Verhältnis zum Schwiegervater und zur Schwiegermutter?
Saskia ist sehr emphatisch und schätzt die Familienmitglieder sowie deren Rollen innerhalb der Familie realistisch ein. Das ist nicht leicht an einem Ort, an dem alle die Fassade des Perfekten unbedingt erhalten wollen. Sie ist nach außen hin mit beiden eng verbunden, aber innerlich ist das Verhältnis zum Stiefvater von Wärme geprägt, während das zur Stiefmutter in Wahrheit abgekühlt ist.
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