Interview mit Uwe Kockisch
Commissario Guido Brunetti

Commissario Brunetti ermittelt bereits in seinem 20. Fall. Wie erklären Sie sich den Erfolg dieser Reihe?
Offenbar gefällt dem Zuschauer "unsere" filmische Umsetzung von Donna Leons Romanen des "Commissario Brunetti". Das heißt, das gesamte Team, Drehbuch, Regie, Kamera, Licht, Kostüm, Maske, alle technischen Bereiche und die Schauspieler sind "auf der richtigen Spur", wie Commissario Brunetti sagen würde. Selbst bei den vielen Wiederholungen haben die Filme noch eine große Zuschauerresonanz.
Sie drehen seit zehn Jahren in Venedig, wie vertraut ist Ihnen die Lagunenstadt mittlerweile?
So vertraut, dass, wenn ich zu einem neuen "Brunetti-Film" nach Venedig komme, zu mir sage: "Endlich wieder zu Hause!"
Haben Sie das Gefühl, dass sich an der Figur Guido Brunetti im Laufe der Reihe etwas verändert hat?
Ich hoffe, dass sich seit meinem ersten Kennenlernen mit dem Commissario Brunetti in "Venezianisches Finale" bis heute in 16 Fällen etwas verändert hat. Sowohl in der Arbeit mit seinem Partner Vianello, mit Signorina Elettra, seiner sehr sympathischen Mitarbeiterin, und natürlich im ewigen Kampf mit seinem Vorgesetzten Vice-Questore Patta... und natürlich auch mit seiner Familie, die einen sehr wichtigen Raum in seinem Leben und in der Urteilsfindung seiner Fälle einnimmt.
Worin liegen die besondere Herausforderung und auch der Reiz, über so viele Folgen eine Figur zu spielen?
Die besondere Herausforderung und auch der Reiz ist es eben, eine Figur über einen langen Zeitraum kennenzulernen, sie zu verfolgen, mit ihr zu arbeiten und für den Zuschauer interessant zu halten.
In der Folge "Reiches Erbe" realisiert Guido Brunetti, dass seineTochter langsam ein eigenständiges Leben führt. Wie war es für Sie, Ihren Söhnen mehr Freiräume einzugestehen? Zu sehen, dass sie erwachsen werden?
Das war ganz einfach, sie haben sich ihre Freiräume genommen!
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