SENDETERMIN Fr., 18.12.20 | 23:55 Uhr | Das Erste

Dampfnudelblues. Ein Eberhoferkrimi

Franz Eberhofer (r.) und Rudi Birkenberger
Ein urbayerisches Ermittlerduo: Polizeihauptmeister Franz Eberhofer und sein Ex-Kollege Rudi Birkenberger. | Bild: ARD Degeto/BR / Bernd Schuller

Spielfilm Deutschland 2013

Nachdem Franz Eberhofer seinen Dienst bei der Münchner Kripo quittieren musste und in sein niederbayerisches Heimatdorf Niederkaltenkirchen bei Landshut strafversetzt wurde, schiebt er eine ruhige Kugel. Seine Streifengänge führen ihn oft zum Stammtisch beim Wolfi auf ein Bier zusammen mit seinen Kumpels, dem Metzger Simmerl und dem Heizungspfuscher Flötzinger. Oder an den Esstisch seiner schwerhörigen Großmutter, die für Franz das beste Essen in Niederbayern kocht und den Mehrgenerationenmännerhaushalt, bestehend aus Franz und seinem Beatles-fanatischen Vater, fest im Griff hat, seit Franz‘ Mutter vor Jahren abgehauen ist.

Leider ist auch sein Bruder Leopold mit seiner thailändischen Frau und Baby Uschi für Franz‘ Geschmack viel zu häufig zu Gast, aber ansonsten ist er mit seiner Welt weitgehend im Einklang, es sei denn, seine Dauerfreundin Susi wird unbequem und erwartet endlich einen Antrag auf mehr von ihm oder sucht sich gleich einen Neuen. Doch normalerweise stört außer den Beatles und der Sippschaft seines ungeliebten Bruders nichts Franz' Ruhe. Das Leben im heimeligen Niederkaltenkirchen ist beschaulich – bis sich die Ereignisse überschlagen: An der Hauswand des Schuldirektors Höpfl steht plötzlich "Stirb Du Sau!" und kurz darauf liegt der Rektor tot auf den Bahngleisen!

Selbstmord? Mord? Dass der Rektor einer der unbeliebtesten Menschen in Niederkaltenkirchen und im ganzen Umkreis war, ist schnell ermittelt. Nicht nur Höpfls Schwester mied den Kontakt zu ihm, auch die gesamte Schülerschaft war ihm feindlich gesinnt. Das macht es natürlich nicht leichter, denn dadurch ist die Liste der Verdächtigen erst einmal ziemlich lang.

Während die Kripo und Franz‘ Dienststellenleiter Moratschek aufgrund zahlreicher Indizien recht bald von Selbstmord Höpfls ausgehen, glaubt Franz, der plötzlich merkt, dass mehr Ermittlerleidenschaft in ihm schlummert, als in seinem Job in Niederkaltenkirchen üblicherweise gefordert ist, an Mord.

Und genauso denkt auch Franz' früherer Kripokollege aus München, mit dem er einst ein Ermittlerteam bildete: Rudi Birkenberger, der sein Dasein mittlerweile aber als Kaufhausdetektiv fristet, nachdem er damals gemeinsam mit Franz vom Dienst bei der Kripo suspendiert worden war, weil er im Affekt auf einen Kinderschänder geschossen hatte. Anders als bei Franz ist Rudis Suspendierung jedoch dauerhaft.

Rudi ist mehr als froh, als Franz sich bei ihm meldet und ihn in seine nicht ganz amtlichen Ermittlungen einbezieht. Dass Franz dabei seine eigentlichen Aufgaben vernachlässigt, nämlich sich um Veranstaltungsschutz und Verkehrssünder zu kümmern oder nervige Nachbarschaftsstreitereien zu schlichten, bleibt seinem Chef Moratschek nicht lange verborgen. Doch dann taucht eine zweite Leiche auf, der junge Junkie Marcel. Die Eltern des Toten kennt Franz von früher: Bruno war vor fast 20 Jahren spurlos aus Niederkaltenkirchen abgehauen als seine Freundin Angie schwanger war, und ist vor kurzem überraschend wieder zurückgekehrt. Der Fall wird noch komplizierter, als sich herausstellt, dass Marcel anscheinend mit Höpfl in Verbindung gestanden hat.

Mehr zum Film

Hart, aber herzlich und stets humorvoll, das ist der Ton der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellerromans von Rita Falk. Mit bayerisch frotzelnder Lakonie und kauzig-gemütlich ermittelt Franz Eberhofer - der in Sebastian Bezzel seine Idealbesetzung gefunden hat - in seinem Heimatort, einem bayerischen Provinznest, in das sich bislang kein größeres Verbrechen verirrt hat. Ihm zur Seite steht ein bis in jede Nebenrolle handverlesenes Ensemble: Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Ilse Neubauer, Eisi Gulp, Nina Proll, Ernst Hannawald, Nadeshda Brennicke, Sigi Zimmerschied u.v.a. Regie führt Ed Herzog nach einem Drehbuch von Grimme-Preisträger Christian Zübert.

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Franz Eberhofer Sebastian Bezzel
Rudi Birkenberger Simon Schwarz
Oma Ilse Neubauer
Vater Eisi Gulp
Susi Lisa Maria Potthoff
Leopold Gerhard Wittmann
Panida Chi Le
Simmerl Stephan Zinner
Max Simmerl Ferdinand Hofer
Flötzinger Daniel Christensen
Wolfi Max Schmidt
Moratschek Sigi Zimmerschied
Bürgermeister Thomas Kügel
Höpfl Robert Palfrader
Sophie Höpfl Nina Proll
Bruno Ernst Hannawald
Angie Nadeshda Brennicke
Buengo Castro Dokyi Affum
Kurt Frederic Linkemann
Frau Beischl Maria Hofstätter
Musik: Martin Probst
Kamera: Sebastian Edschmid
Buch: Christian Zübert
Regie: Ed Herzog

Erstausstrahlung: 05.12.2013

50 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.

Sendetermin

Fr., 18.12.20 | 23:55 Uhr
Das Erste

Sprungmarken zur Textstelle

Die Darsteller und ihre Rollen