Cedric Eich als Sven

Sven (Cedric Eich) und Steffi (Andrea Guo)
Sven und Steffi  | Bild: WDR/OdeonFiction / Hardy Spitz

Wenn Sie an den Film „Flügel aus Beton“ denken, denken Sie als erstes an…?

Cedric Eich: Ich denke an Mobbing, Verletzlichkeit, Einsamkeit und auch daraus resultierende Jugendsuizide.

Was ist für Sie das zentrale Thema des Films?

Cedric Eich: Es geht um die Jugend. Man gewinnt einen Einblick in das Leben und die Probleme von jungen Menschen, die nach Identität und Zugehörigkeit suchen, und wie schnell es passieren kann, sich zu verlieren, wenn man niemanden hat, der einen auffängt.

Können Sie sich in die Gedankenwelt der Protagonist:innen hineinversetzen?

Cedric Eich: Ich hatte Glück, in meiner Schulzeit tolle Freund:innen und eine Familie gehabt zu haben, die mich auffangen konnten, wenn es mal zu viel wurde. Es ist keine einfache Zeit. Man stellt sich viele Fragen, muss sich zuordnen und stark bleiben. Ich kann mich daher gut in die Gedankenwelt der Protagonist:innen hineinversetzen, wenn auch manchmal nur zu einem Teil. Ich denke, dass die meisten Menschen in ihrer Jugend viel Leid und Einsamkeit, aber auch Zuneigung und Liebe erfahren oder zumindest mitbekommen haben. Dadurch kann sich wahrscheinlich jeder ein Stück weit in diese Figuren hineinversetzen.

Spätestens seit Goethes „Werther“ ist Suizid ein immer wiederkehrendes Motiv in Coming-of-Age- Geschichten. Was ist das Besondere des „Ikarus“-Spiels?

Cedric Eich: Suizid ist der letzte Ausweg, wenn alles zusammenbricht, wenn es sich für nichts mehr zu leben lohnt. Jugendliche sind meiner Meinung nach teilweise sehr verkopft und sehen eben keinen anderen Ausweg, wenn sie z.B. unter Depressionen leiden und keine Person um sich haben, die für sie da ist. „Ikarus“ ist ein unglaublich faszinierendes Spiel. Von einem psychisch kranken Menschen getrieben, spielen junge Menschen ein extrem manipulatives Spiel, um endlich Teil von etwas zu sein. Um gehört und verstanden zu werden, um dem Leben einen Sinn zu geben.

Welche Szenen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Cedric Eich: Die Szene am See. Ich mochte sehr gerne, wie Sven die Party crasht und am Ende mit Pfefferspray im Gesicht auf dem Boden liegt. Das war ein wunderschöner Drehtag. Aber natürlich auch die ganze Schlusssequenz, von der Schule bis zum Fabrikgelände.

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.