Jennifer "Jenni" Holstenbeck
Die Figur

Jenni ist eine Teamplayerin. Dass alle sich wohlfühlen, ist ihr wichtig. Vermutlich, weil sie sich selbst nicht immer wohlgefühlt hat. Mit siebzehn ist sie Mutter geworden, einen Vater dazu gibt es in ihrem Leben nicht. Man kann sich vorstellen, dass das kein leichtes Leben gewesen ist. Trotzdem hat sie es zur Oberkommissarin gebracht, wenn auch nur in Katenbüll. Hamburg ist für sie die große Welt. Als Sörensen das karge Revier betritt, fürchtet sie, dass der Großstadtmensch enttäuscht sein könnte von dem piefigen Kaff. "Stadt" nennt sie Katenbüll, er spricht von einem "Dorf".
Aber Jenni ist keinesfalls eine beleidigte Leberwurst. Mit einer gewissen Hartnäckigkeit beweist sie Sörensen ihre Sympathie. Vielleicht hat sie ihr pragmatischer Optimismus über Wasser gehalten. Sie packt an, wo es anzupacken gilt, hilft, wo Hilfe nottut, und vor allem: Sie ist loyal. Sörensen merkt denn auch recht schnell, dass er ihr vertrauen kann.
Dass Jenni mit Katenbüll so verwachsen ist, könnte allerdings ein Nachteil sein. Sie sieht in allen Einwohnern vor allem Nachbarn. So selbstverständlich ist ihr ihre Umgebung, dass sie nicht mal auf die Idee kommt, Sörensen könne nicht wissen, dass das Mordopfer kein anderer als der Bürgermeister war. Außerdem lullt ein Revier, auf dem tagelang auch mal gar nichts passiert, wahrscheinlich die besten kriminalistischen Instinkte ein. Aber als der Gestank hinter der sauberen bürgerlichen Fassade von Katenbüll hervorkriecht, nimmt sie zusammen mit Sörensen die Witterung auf.
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