Sörensen
Die Figur

Eine einfache Autofahrt kann wie ein endloser Tunnel sein. So eng schließt sich die Welt um Sörensen, so sehr bedrängt ihn das kleinste Geräusch, dass es zum Kotzen ist. Sörensen leidet unter einer Angststörung. Eine ungünstige Voraussetzung für einen Kriminalbeamten. Als ihm die Pflichten – familiär wie professionell – über den Kopf wachsen, flieht erst seine Familie vor ihm und dann er selbst. Das große Hamburg erdrückt ihn, das kleine Katenbüll soll ihm stattdessen als Refugium dienen.
Weil Sörensen immer auf der Hut sein muss, ist er oft einen Tick zu schroff. Er will das Richtige tun – deshalb ist er auch fast Veganer –, aber die Leute sollen ihm nicht zu nahekommen. Er kann ihre guten Absichten erkennen, aber gleichzeitig hält er sie sich vom Leib. In den besseren Momenten kommt das fast rührend rüber.
Als Sörensen seinen Kollegen Jenni und Malte das erste Mal auf der Katenbüller Polizeiwache gegenübersteht, droht die ungelenke Willkommenszeremonie aus dem Ruder zu laufen. Ein Anruf rettet den neuen Revierleiter vor einem sozialen Fiasko. Mord! Fünf Minuten ist Sörensen da erst im Dienst. Als hätte das Verbrechen in Katenbüll auf einen hinreichend kaputten Kommissar gewartet, um ihm um die Ohren zu fliegen. Aber so hilflos Sörensen im Alltag ist, so entschlossen handelt er, wenn es gilt, einer Schweinerei die Stirn zu bieten.
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