»Die Bewohner von Katenbüll reden so, wie die Menschen wirklich reden. Sie sind bodenständig, ein bisschen unbedarft und machen kein großes Ding aus sich. Da musste ich beim Spielen nicht viel hinzugeben. Weil das Buch so gut geschrieben ist, hat es sich oft gar nicht wie Spielen angefühlt. Die Leute verstellen sich null. Sie sind einfach so. Meine Figur, die Dorfpolizistin Jennifer, ist direkt und geradeheraus. Das habe auch ich in meinem Wesen. Jennifer ist früh Mutter geworden, so wie ich selber, und sie hat das Gefühl, dass sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse lange Zeit zurückstellen musste. Ihrem neuen Chef Sörensen begegnet sie ohne jeden Argwohn. Sie macht sich weder interessant, noch versucht sie, witzig zu sein.
Man fragt sich natürlich, wie in dieser unbeschwerten Welt die furchtbarsten Verbrechen geschehen können, die man sich vorstellen kann? Man denkt doch, in diesem kleinen Ort an der Küste passen die Menschen aufeinander auf. Lügen sie sich in die Tasche oder wollen sie nicht wahrhaben, was um sie herum geschieht? Es ist mir ein Rätsel. Ich wusste, dass Bjarne Mädel mit diesem heiklen Fall sehr behutsam umgehen wird. Der anfängliche Humor hatte dann keinen Platz mehr. Sein Film ist etwas ganz Besonderes, weil er von Liebe und Sorgfalt getragen ist. Bjarne hat mit seinem Kameramann Bilder geschaffen, die einmal nicht den Sehgewohnheiten der Zuschauer entsprechen. Es ist alles ein bisschen anders. Trotz der Doppelbelastung, als Regisseur alle Fäden in der Hand haben zu müssen und gleichzeitig die Hauptrolle zu spielen, hat er die ganze Zeit große Ruhe ausgestrahlt, das fand ich wirklich unglaublich. Es war immer schön, auch wenn es mal anstrengend war. Es geht vielen so, die Bjarne kennen: Mit ihm fühlt man sich einfach wohl. Wenn mal die Nerven blank lagen, hat er sich nie herausgenommen, sondern gesagt: Jetzt klären wir das kurz! Dann haben alle wieder an einem Strang gezogen.«
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