Fragen an Oliver Mommsen

Herr Mommsen, was würden Sie machen, wenn Sie eine Million gewonnen oder den Jackpot geknackt hätten?
Erst einmal die Familie versorgen, also so, dass die Kinder zum Beispiel ein gutes „Startkapital“ haben. Ein paar tolle Geschenke kaufen und ein paar Menschen überraschen und ansonsten würde ich genau so weiter machen wie jetzt. Mir fehlt es nämlich gerade an gar nichts!
Ihre Figur Henry Lafers entpuppt sich im Verlauf der Geschichte als Pferdeflüsterer. Welche Beziehung haben Sie persönlich zu Pferden?
Keine! Mein erster Termin für diesen Film war mit Regisseur Matthias Tiefenbacher auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf beim Traber-Derby. Ich war vollkommen begeistert von dieser Welt. Wir waren im Fahrerlager und in den Stallungen und natürlich hab‘ ich gewettet … und verloren! Deswegen liebe ich meinen Beruf so sehr: Ich darf in Welten hineinschnuppern, die ich sonst nicht gesehen hätte. Sich zwischen diesen wundervollen, riesig großen Tieren zu bewegen, das hatte was. Und so ging es weiter. Bis zum großen Finale in Hamburg auf der Trabrennbahn Bahrenfeld.
Was gefiel Ihnen an der Geschichte und was gab den Ausschlag, die Rolle des Henry Lafers zu spielen?
Das ist mal wieder die „Schuld“ des Produzenten Markus Trebitsch. Wir haben schon ein paar sehr schöne Filme zusammendrehen dürfen. Als dann auch noch Matthias Tiefenbacher als Regisseur ins Boot kam, tanzte ich ein kleines Freudentänzchen. Wir hatten vor vielen Jahren sehr viele gemeinsame Projekte und dann ewig lange nicht – ein wunderschönes Wiedersehen! Und mal ehrlich: einmal den Jackpot knacken, und wenn es nur im Film ist – wer kann da nein sagen?
Henry Lafers hat Glück im mehrfachen Sinne: Er gewinnt viel Geld, kann sich sein Traumpferd kaufen und findet eine neue Liebe, obwohl er gerade von seiner Frau verlassen wurde. Was ist Glück für Sie?
Glück findet bei mir am Tag mindestens 20 bis 30 Mal statt. Es kann das leckere Frühstücksei sein, der Blick in die Sonne, das fremde Lächeln auf der Straße, der Ausflug auf dem Wasser, das Lachen mit Freunden, der kleine Etappen-Erfolg am Set, der gelungene Moment auf der Bühne, der Versprecher, die Berliner-Sommernacht auf dem Rad … Ich will mich nicht als Glücksjäger bezeichnen, aber ich kann gut glücklich sein.
Ob Krimi, Drama oder Komödie, Sie sind als Schauspieler in verschiedenen Genres zuhause. Worin besteht Ihrer Erfahrung nach die Herausforderung einer Komödie?
Komödie ist weitaus komplexer als Tragödie. Es geht sehr viel um Timing und um Präzision. Du musst der Regie absolut vertrauen. Und vor allem musst du deine Figur sehr ernst nehmen. Das klingt vielleicht widersprüchlich, aber erst wenn einer Figur so richtig die Beine weggehauen werden, hat man die Basis, auf der man die Leichtigkeit aufbauen kann. Und in unserem Film wird Henry einmal komplett durch den Schleudergang der Emotionen gejagt. Gerade Millionär und – zack – eine Sekunde später betrogener Ehemann. Gerade noch Paketbote und – zack – Erfüllung eines Lebenstraums! Ein Fest für Schauspieler*innen.
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