Gregor Bloéb im Interview

Billy (Aglaia Szyszkowitz) und Gunnar (Gregor Bloéb) haben entdeckt, dass ihre Tochter heimlich ausgerückt ist.
Billy und Gunnar haben entdeckt, dass ihre Tochter heimlich ausgerückt ist. | Bild: SWR/FFP New Media GmbH / Ben Knabe

Gunnar kennt sich gut in der Boxerszene aus, ist großer Fan vom »Amboss«. Wie sehr fasziniert Sie selber dieses Milieu und der Sport?

Ich bin ja schon Generation »alter weißer Mann«, der noch nachts von seinen Eltern aufgeweckt wurde, um im SW-Fernseher Muhammad-Ali-Kämpfe live zu sehen. Und somit ist Faszination ein »Hilfsausdruck«. Ich verehre den Boxsport.

... und haben selber schon geboxt?

Ich habe in zwei Filmen einen Boxer gespielt und am »Theater in der Josefstadt« über 60 Vorstellungen das Leben des »Zigeuner-Boxers« Rukeli Trollmann, der von den Nazis tyrannisiert wurde und letztlich im KZ Neuengamme erschlagen wurde. Ich habe mich immer lange und intensiv darauf vorbereitet und musste so manchen K.o. einstecken.

Gunnar hat kein Problem damit, verschlossene Türen zu »knacken«. Standen Sie schon mal vor verschlossenen Türen, weil Sie sich ausgesperrt hatten?

Es gibt keine »verschlossenen Türen«, nur welche, die ich nicht öffnen möchte – erzähl ich zumindest meinen Kindern.

Ihre Filmtochter Hannah will Poetry-Slammerin werden, vernachlässigt die Schule und büxt sogar aus. Wie sieht es in Ihrer eigenen Familie aus: Unterstützen Sie trotzdem die Pläne Ihrer Kinder, auch wenn Sie vielleicht davon nicht so überzeugt sind?

Ich lass, nicht nur aus Lethargie, sondern auch aus Überzeugung, allen meinen Kindern vollkommen ihren eigenen Kopf. Es ist ihr Leben, ihr Weg, es sind ihre Niederlagen und ausschließlich ihre Erfolge. Ich misch mich nirgends ein. Sie und alle ihre Freunde haben aber bei mir ein Leben lang ein frischgemachtes Bett, warmes Essen und bedingungslose Liebe in petto.

Was war denn bislang das Abenteuerlichste, das Ihre Kinder in der Pubertät angestellt haben?

Ich habe bisher zwei Pubertiere wachsen sehen. Bei den Kleineren steht´s mir noch bevor. Die jeweiligen Wahnsinnsgeschichten sind aber zu intim. Grundsätzlich ist es erstaunlich, wie unterschiedlich Buben- und Mädchenpubertät verläuft. Während bei Mädchen ein Kampf der Hormone und dem daraus resultierenden Gefühlschaos entspringt, empfand ich beim Buben »tagtägliche Lebensgefahr«. Es ist, glaub ich, für a l l e Beteiligten die herausforderndste Zeit. Wenn du da halbwegs unbeschadet durchkommst, hast du´s geschafft… der Rest des Lebens is a Lercherl, würde man in Wien sagen (lächelt). Das bedeutet: Lercherl ist ein kleines Vogerl, ein lockeres, singendes Leichtgewicht - um wieder zum Boxen zurück zu kommen (lacht).

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