Vivien Sczesny im Interview

Hannah beginnt, eigene Wege zu gehen, hat wenig Bock auf Schule und möchte stattdessen als Poetry-Slammerin durchstarten. Fiel es Ihnen beim Wettbewerbs-Vortrag leicht, sich auf den speziellen Sprechrhythmus einzustellen, haben Sie sich zur Vorbereitung Videos angeschaut oder mit einem Coach geübt?
Zuerst möchte ich sagen, dass ich unglaublich viel Spaß bei der Aufnahme der Szene hatte. Selbstverständlich war ich etwas nervös, da ich selbst keine Poetry-Slammerin bin und das somit nicht nur Hannahs, – sondern auch meine Premiere war. Aber gerade die kleine Aufregung; das kleine »Lampenfieber«, so möchte ich es nennen, hat die ganze Situation sehr authentisch für mich gemacht. Die Einstellung auf den Sprechrhythmus erfordert natürlich Übung, und es ist interessant, wie wichtig dieser ist: Ohne den Sprechrhythmus zu beherrschen, funktioniert der ganze Poetry-Slam nicht. Deshalb war ich sehr dankbar, mit einer unglaublich tollen Poetry-Slammerin üben zu können. Auch der Austausch mit Thomas Freundner, dem Regisseur, war sehr hilfreich. So habe ich quasi Informationen und Hilfe »aus erster Hand« erhalten; wir haben zusammen gesprochen und Sprachnachrichten mit Versionen des Poetry-Slams hin und hergeschickt. Zusätzlich habe ich mir ebenfalls Videos von Poetry-Slam-Wettbewerben angeschaut. Ich habe festgestellt, dass jeder Poetry-Slammer sehr individuell ist und seinen eigenen Stil hat und wollte deshalb nichts kopieren; habe versucht, ein bisschen »Hannah« in meinen Slam einzubringen. Das betrifft den Stil des Vortragens oder auch kleine Textänderungen.
Dann durften Sie am Text mitschreiben und eigene Ideen einbringen?
Es ging nur um ein paar Worte, die mir leichter fielen; im Großen und Ganzen wurde der Text nicht verändert.
Wie »tickt« Hannah eigentlich, haben Sie Ähnlichkeiten zu sich selbst entdecken können?
Ich »kenne« Hannah jetzt schon seit vier Filmen unserer tollen Reihe; sage deshalb auch gerne »meine« Hannah. Die Rolle ist mir sehr wichtig und ans Herz gewachsen, denn – neben der Tatsache, dass das ganze Team vor und hinter der Kamera zusammen super funktioniert – war es meine erste größere Filmrolle. Hannah ist eine kleine Rebellin und ein Dickkopf, aber auch sehr liebenswürdig. Da ähnelt sie wohl sehr der Billy, auch, wenn es ihr nicht immer direkt bewusst ist und sie es sich manchmal vielleicht auch nicht eingestehen will. Ich selbst habe auch meinen eigenen Willen und verstehe Hannah dahingehend ganz gut; auch, dass sie sich als junge Erwachsene etwas von dem Schutz der Mutter lösen möchte. Aber anzumerken ist: Hannah und Billy sind ein klasse Team, und auch wenn Hannah ein paar Hürden hat, weiß sie, dass sie immer auf Billy zählen kann.
Und bei Ihnen: Konnten Sie auch auf Ihre Eltern zählen auf Ihrem Weg zur Schauspielerin?
So ist es auch bei mir, meine Eltern stehen komplett hinter mir und dem was ich tue. Ich bin so dankbar dafür und weiß das sehr zu schätzen; denn insbesondere ohne die Unterstützung und Zeit meiner Eltern, würde ich die Hannah heute nicht spielen können.
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