Fragen an Heike Trinker

Fragen an Heike Trinker
Rolle Henriette Leitner
Als Mutter von Georg und Florian sorgen Sie für einigen Wirbel in der Familie Leitner. Wie war es für Sie, als „Neue“ in ein eingespieltes Schauspieler-Team hineinzukommen? Wie schnell waren Sie vor allem mit Ihren Filmsöhnen vertraut?
Naja, es war ja gar nicht mehr das „alte“ Team, zwei wichtige Figuren fehlten, die Väter nämlich! Also musste sich das Ensemble sowieso neu finden und zusammensetzen und neue Bezugspunkte schaffen. Und diese Bezugspunkte sind Bezugsmenschen geworden, und deshalb waren die übriggebliebenen „Alten“ auch sehr neugierig und offen uns Neuen gegenüber. Unser erstes Treffen, die Leseprobe, fand schon im Allgäu statt, das heißt, ich hatte gleich zu Beginn einen Eindruck von dieser unglaublich schönen Landschaft und dieser besonderen Atmosphäre, die da um den Alpsee zwischen Immenstadt und Oberstaufen sofort spürbar und sichtbar ist. Und so war die Stimmung erst einmal geprägt von Freude – meine Freude, hier jetzt zu arbeiten, und die Freude „meiner“ Jungs, dass es weitergeht. Von einem neuen gemeinsamen Startpunkt aus.
Was halten Sie persönlich davon, wie Henriette die Wahrheit zu verschweigen? Haben Sie selbst auch Talent zur „Friedensstifterin“? Und wie wichtig ist Ihnen Familie?
Dass eine „Wahrheit“ verheimlicht wird, das kennen wir als Stilmittel ja bereits aus den alten Klassikern, daraus werden Dramen gestrickt und Schicksale geschmiedet. Das ist der Stoff, aus dem die Träume sind – filmische und literarische. Ich persönlich halte gar nichts davon, ein falsches Spiel zu spielen. Ich hasse es, wenn ich das Gefühl habe, jemand macht mir was vor. Also die Entscheidung Henriettes kann ich nur aus „literarischen“ Gründen verstehen. Als Friedensstifterin sehe ich mich schon eher. Ich habe keine Scheu, mich mitten zwischen zwei Streithähne zu stellen, und glaube, dass es mir gelingt, den Dampf rauszukriegen und Wogen zu glätten. Wenn möglich, mit Humor. Wie wichtig Familie ist? Familie ist für mich Vertrauen! Also lebenswichtig.
Henriette hat ihr Talent zum Kochen an Sohn Georg weitervererbt und zaubert einen leckeren Braten für die Familie. Wie gern kochen Sie, und haben Sie ein Lieblingsgericht, das immer gelingt?
Ich koche täglich und gern. Ich würde mich als Flexitarierin bezeichnen, auch wenn das ein Schummelwort ist. Fast immer Gemüse und die unterschiedlichsten Getreide, manchmal darf es aber auch ein Stück Fleisch sein. Muss sogar manchmal. Ein Rezept, das ich gern koche und das schon viele Freunde gefunden hat, ist ein Linsenragout mit Minzjoghurt. Dazu gibt’s Nudeln. Ein Rote-Beete-Risotto gelingt immer und schmeckt köstlich, eine Crostata mit Pilzen ist auch immer wieder toll – ich backe nämlich auch sehr gern. Wenn’s denn Fleisch sein soll, gibt es einen „Rindfleischtopf“, eine Art Gulasch mit Tomaten, Möhren, Ingwer, Schokolade und am Schluss einen Löffel Preiselbeermarmelade. Auch gut. Aber nur an hohen Feiertagen.
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