Tiertrainerin Barbara Obersojer vom Gut Harpfing über die Dreharbeiten mit Waschbären

Tiertrainerin Barbara Obersojer vom Gut Harpfing über die Dreharbeiten mit Waschbären
Beim Training mit Waschbären muss man immer im Hinterkopf haben: Es sind Wildtiere und bleiben es auch. Wir sind sozusagen die Animateure der Tiere und versuchen ihr natürliches Verhalten an dem Zeitpunkt abzurufen, an dem wir es brauchen. Die drei Waschbären aus unserem Film – Waschi, Joschi und Cooper – sind Waisen, wir haben sie mit der Hand aufgezogen, so dass sie dadurch schon einen Bezug zum Menschen aufgebaut haben. Durch die intensive Beschäftigung mit den Kleinbären, die außerdem ihr Wohlbefinden steigert, lernt man auch ihre individuellen Eigenschaften kennen und kann sie dann für die Filmarbeit nutzen. Jeder hat seinen eigenen Charakter: Waschi, mit zwölf Jahren unser Ältester und Papa der Familie, weiß genau, worum es geht, aber er zeigt uns auch, wenn er genug hat, und geht dann seiner Wege. Bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2011 war Waschi übrigens mit auf der Bühne, als der Preis in der Kategorie Bester Kinderfilm für „Konferenz der Tiere“ verliehen wurde. Und Cooper, ein Jahr alt, will immer alles richtig machen und ist jemand, auf den man sich verlassen kann. Sein Bruder Joschi, auch ein Jahr alt, ist der Hansdampf in allen Gassen, superschlau und total neugierig. Dem steckt der Schalk im Nacken, und mit ihm haben wir auch die Szene gedreht, in der er aus der Mülltonne krabbelt und Friedrich von Thun ihn um das Gewächshaus ‚jagt’. Die war eigentlich etwas anders geplant, aber bei einem Fototermin hatten sich die beiden schon so gut verstanden und miteinander gespielt, dass sich daraus die Szene entwickelte, die wir bei den Filmaufnahmen dann wiederholt haben. Joschi hatte von Anfang an großes Interesse an diesem Gewächshaus, und seine Spielfreude haben wir für die Dreharbeiten genutzt. Außerdem gehören zu unserer kleinen Waschbärenfamilie noch Susi und Strolch, damals fünf Monate alt, die ebenfalls in einer kurzen Szene zu sehen sind.
Rund 250 Tiere leben auf unserem Gut. In unserem hofeigenen Studio bereiten wir unsere Tiere auf alle möglichen Situationen vor. Auch die Szene, in der sich ein Waschbär unter der Decke versteckt, haben wir vorher trainiert. Damit er unter die Decke krabbelt, haben wir dort Futter versteckt, immer ein bisschen mehr, das fand er witzig und wiederholte es dann gerne. Die Arbeit für ‚Zimmer mit Stall’ mag ich sehr, das Team ist immer gut vorbereitet, ich weiß, was mich erwartet, die Atmosphäre ist locker, und man kann entspannt arbeiten, was sich natürlich auch auf die Tiere überträgt.
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