Fragen an Brigitte Hobmeier

Johanna (Brigitte Hobmeier) mit ihrem Freund Paul (Jochen Paletschek).
Johanna mit ihrem Freund Paul. | Bild: ARD Degeto / Hendrik Heiden

Was für ein Mensch ist Johanna in Ihren Augen – haben Sie leicht Zugang zu ihr gefunden?

Ich hatte viel Spaß, mich an der Johanna auszuprobieren. Sie wirkt ja auf den ersten Blick sehr ausgeglichen und scheint sich wohl zu fühlen in dieser Gemeinschaft, in der sie lebt. Forschung, Naturschutz, Yoga, PatchworkFamily. Für Barthl ein Graus. Für mich scheint das aber sehr wohl ein interessanter Lebensentwurf. Bei Johanna ist es vielleicht so: Viele Irrwege führen ans Ziel.

23 Jahre Schweigen zwischen Johanna und ihrem Vater Barthl – was war denn der größte Fehler, den er begangen hat?

Barthl war bestimmt auch als Vater der griesgrämige Sturschädel, den Friedrich von Thun so grandios und so liebenswert seit Beginn der Serie verkörpert. Ich denke, Barthlss größter Fehler war, Johanna nicht zu sehen, ihr nicht ins Herz zu sehen. Kinder, Teenager sind ja nicht per Definition „Spinner“. Ich denke, Johanna musste sich befreien, so dass sie gar nicht anders konnte, als genau das zu machen, was den Vater auf die Palme bringen würde. Sie wird Friedensaktivistin, versteckt sich lange Zeit in einer Glaubensgemeinschaft, die ihr genau das vorgaukelt, was sie zu Hause nicht bekommt. Liebe und Wertschätzung.

Können Sie so ein heftiges Zerwürfnis in der Familie verstehen, dass sogar der Enkelsohn verschwiegen wird?

Dass sie sich 23 Jahre nicht gemeldet hat und dieses Schweigen zur Folge hat, dass Johanna nichts vom Tod ihrer Mutter weiß und Barthl nichts von seinem Enkelsohn, ist natürlich ein großes Sprungbrett für Konflikte, denen die beiden sich stellen müssen, nach dieser langen Zeit. Ich hoffe, ich komme weder als Tochter noch als Mutter in diese Situation wie die beiden.

Johanna engagiert sich ja sehr für Umweltprojekte und Forschung, wie z.B. Verpackungen aus Milch herzustellen. Wie wichtig finden Sie persönlich solche Forschungsarbeiten und Projekte?

Ich sag mal so. Ich wünsche mir, dass jetzt, nach der Bundestagswahl, die Politiker genau diesen Auftrag von uns Wählern verstanden haben und umsetzten können. FORSCHUNG UND KLIMASCHUTZ.

Wie haben Sie die Dreharbeiten in Erinnerung?

Es war die reine Freude mit meinen wunderbaren Kolleg*innen. Friedrich, Aglaia, Jawad, der meinen Sohn spielt, und natürlich Christine Ostermayer und Hark Bohm. COVID hat uns die Arbeit nicht erleichtert. Aber wir haben alle an einem Strang gezogen. Vor allem auch für unsere älteren Kolleg*innen. Es war schön zu sehen, wie gut es funktionieren kann.

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