Die Schauspieler und ihre Rollen
Iris Berben ist die Politikerin und Juristin Elisabeth Selbert

Als Abgeordnete im Parlamentarischen Rat kämpft Elisabeth Selbert (SPD) für die Aufnahme des Satzes "Männer und Frauen sind gleichberechtig" in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die zielstrebige Politikerin stößt bei ihrem Vorhaben sogar vereinzelt bei den drei einzigen Frauen im Rat auf Irritaion, sogar auf Widerstand. Obwohl manchmal der Verzweiflung nahe, stellt die liebende Ehefrau und Mutter ihre familiären Belange und die Sorge um ihren zuckerkranken Ehemann zurück und widmet sich voller Vehemenz ganz der Sache. Durch eine einmalige landesweite Kampagne gelingt es ihr mit unvergleichlichem Einsatz, die Öffentlichkeit, besonders die Frauen in den unterschiedlichsten Frauenverbänden und Gewerkschaften, zu mobilisieren. Die Aufnahme des Satzes "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" im Mai 1949 in das Grundgesetz wird zur persönlichen Sternstunde von Elisabeth Selbert.
Anna Maria Mühe ist Irma Lankwitz

Aus einfachen Verhältnissen stammend, muss die junge Irma Lankwitz schon nach der Obertertia von der Schule abgehen, um als Schwester im Frontlazarett zu arbeiten. Nachdem ihr Verlobter im Krieg gefallen ist, ficht die junge Frau nun in den Kriegsruinen ihren ganz privaten Kampf ums Überleben aus und schlägt sich ohne Ausbildung als Stenotypistin durch. Die für Gleichberechtigung eintretenden Elisabeth Selbert möchte dem Mädchen eine Chance geben und stellt sie als ihre persönliche Sekretärin ein. Mehr auf ihr Äußeres bedacht, begreift die naive Irma nicht sofort, wie wichtig das Ringen um den Gleichstellungsparagraphen auch für sie als Frau ist. Ihre Vorgesetzte empfindet sie als "Mannsweib" und so ist sie anfangs nicht bereit, sich ganz für die Sache einzusetzen. Sie kokettiert lieber mit ihrem Aussehen und lässt sich auf eine Affäre mit dem Abgeordneten Heinrich Bode ein.
Lena Stolze ist Frieda Nadig

Die SPD-Abgeordnete Frieda Nadig zählt zum "Frauen-Kleeblatt" des parlamentarischen Rates. Als Genossin von Elisabeth Selbert unterstützt sie zwar deren Anliegen, doch zweifelt anfänglich auch sie an der Richtigkeit ihres Vorhabens. Denn die Änderung der Formulierung des besagten Artikels könnte bedeuten, dass das gesamte Familienrecht ins Schwanken gerät, da damit große Teile des BGBs plötzlich verfassungswidrig wären. Die Politikerin fürchtet das totale Rechtschaos. Da sie aber Elisabeth Selbert freundschaftlich sehr zugetan ist, fügt sich die engagierte Frau mit der Zeit und unterstützt ihre Genossin dabei, die Zustimmung der anderen Frauen im Rat zu gewinnen.
Maja Schöne ist Lore Mertens

Lore Mertens, die Cousine von Irma, scheint auf den ersten Blick sehr unscheinbar, doch ist sie um einiges selbstbewusster als Irma. Solange ihr Mann Kurt noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt ist, muss auch Lore eigenständig ihr Geld verdienen. Engagiert arbeitet die Rheinländerin deshalb als junge Übersetzerin und das erfolgreich. Im Gegensatz zu ihrer Cousine Irma, die Arbeit eher als notwendiges Übel empfindet, erkennt Lore von Anfang an, wie wichtig Elisabeth Selberts Anliegen für sie als Frau ist.
Max von Thun ist Heinrich Bode

Der verheiratete SPD-Abgeordnete Heinrich Bode setzt sich an der Seite von Elisabeth Selbert für die Gleichstellung der Frauen ein. Seiner Meinung nach bewegen sich die Dinge in die richtige Richtung, da seit dem Krieg viele Frauen voll berufstätig sind. Dennoch hält auch Bode den engagierten Einsatz von Selbert für einen Kampf gegen Windmühlen. Als er auf Selberts persönliche Sekretärin trifft, lässt sich der attraktive Abgeordnete zu einer Affäre mit der hübschen Irma hinreißen und ahnt nicht, wohin diese Beziehung letztendlich führt.
Rudolf Kowalski ist Adam Selbert

Adam Selbert ist der Ehemann der Abgeordneten Selbert. Aufgrund seiner "falschen" Gesinnung wurde er damals von der Gestapo für einige Wochen ins Arbeitslager geschickt und bekam elf Jahre Arbeitsverbot als Jurist. Adam vertritt die gleichen Ziele und Ideale wie seine Frau. So hält er ihr auch zu Hause den Rücken frei, damit Elisabeth sich ganz und gar auf ihre Arbeit am neuen Grundgesetz konzentrieren kann. Obwohl er zuckerkrank ist, lehnt er die Pflege seiner Frau ab, da er sehr von ihrem Anliegen überzeugt ist. Seiner Meinung nach verdient Elisabeth einen Eintrag in die Geschichtsbücher. Er ist überzeugt, dass sie den Weg für eine bessere Zukunft ebnet.
Walter Sittler ist Albert Finck

Als CDU-Abgeordneter ist Albert Finck dem Vorhaben der SPD-Politikerin Elisabeth Selbert nicht gerade wohl gesonnen. Dogmatiker auf ganzer Linie, geht es ihm nur um Machterhalt. Für den überaus konservativen Abgeordneten gilt noch nicht einmal der Grundsatz aus Artikel 3, Absatz 1: "Alle Menschen sind gleich" – in seinen Augen eine fatale Irrlehre, da Männer und Frauen für ihn eindeutig nicht gleich sind. Albert Finck hat ein eher tradiertes Frauen- und Rollenverständnis und sieht in der Gleichberechtigung der Frau den Zerfall der bürgerlichen Gesellschaft. Deshalb möchte er das Vorhaben seiner Kontrahentin stoppen, noch bevor die Alliierten Wind davon bekommen.
Felix Vörtler ist Carlo Schmid

Der SPD-Abgeordnete Carlo Schmid hat den Fraktionsvorsitz inne. Als Vorsitzender des Hauptausschusses des Parlamentarischen Rates leitet er u.a. die Abstimmungen des SPD-Antrages zur Neuformulierung des Artikel 3. Mit viel Humor geht der Politiker an die Sache heran, ohne dabei den Ernst der Lage zu verkennen. Für den sympathischen Mitfünfziger, und damit stellvertretend für seine Partei, ist es Ehrensache, die Frauen endlich und eindeutig gleichzustellen. Obwohl er an das Vorhaben von Elisabeth Selbert glaubt und sie dabei unterstützen möchte, die eigene Partei zu überzeugen, hält auch er die Gesellschaft noch nicht reif genug für die Gleichberechtigung der Frau.
Eleonore Weisgerber ist Helene Wessel

Helene Wessel, eine schicke Frau mittleren Alters, ist neben Elisabeth Selbert und Frieda Nadig ebenfalls eine von vier weiblichen Abgeordneten im Parlamentarischen Rat und Schriftführerin des Präsidiums. Als Mitglied der Zentrumpartei möchte sie, wie die anderen, das Vorhaben der Abgeordneten Elisabeth Selbert im Keim ersticken. Die förmliche Politikerin vertritt die Ansicht, dass die Grundlagen der Gleichberechtigung der Frauen bereits durch die bisherige Formulierung im geplanten Grundgesetz abgedeckt sind. Als Vertreterin ihrer Partei und des deutschen Volkes als Ganzes, ist Helene Wessel nicht gewillt, Selberts Anliegen zu unterstützen, nur weil sie eine Frau ist. Für sie ist der demokratische Wandel an sich wichtig und nicht allein die Frauenrechte. Mit der Forderung nach Gleichberechtigung wird in ihren Augen am Bild der traditionellen, christlichen Familie gerüttelt.
Petra Welteroth ist Helene Weber
Auch die CDU-Abgeordnete Helene Weber ist als Schriftführerin des Präsidiums tätig und Teil des "Kleeblatts". Sie kann zwar nicht nachvollziehen, warum sich die SPD-Abgeordnete Elisabeth Selbert so sehr an der Formulierung des Gleichstellungsparagraphen aufhängt, ist ihr gegenüber jedoch nicht so radikal eingestellt. Die ältere Dame erkennt in Selberts Anliegen das Gute an der Sache. Trotzdem positioniert sie sich erst einmal gegen Elisabeth Selbert
Außerdem sind zu sehen:
Jochen Kolenda als Walter Strauss
Klaus Mikoleit als Theodor Heuss
Dietrich Mattausch als Konrad Adenauer