Friederike Knüpling, Mitautorin des Buches "Tussikratie": "Um Gottes Willen: Wollen wir uns wirklich damit abfinden, dass man die Frage der Gerechtigkeit mit einer solchen Pseudolösung abhaken will? Wir wollen anders leben, anders Geld verdienen und anders konsumieren, wir wollen eine demokratischere und für die Anderen offenere Gesellschaft. Hier aber wird über eine sehr kleine Elite diskutiert, die – ganz egal, welchen Geschlechts ihre Mitglieder sind – ausschließlich ihre eigenen ökonomischen und politischen Interessen vertritt: Diese Unternehmer schaden der Gesellschaft, der Umwelt und der Demokratie – und das übrigens nicht nur in Deutschland sondern weltweit –, und jetzt sollen wir ihre Taten legitimieren, indem wir uns dazu beglückwünschen, dass wir in ihren Zirkeln "repräsentiert" seien? Es ist illusionär zu glauben, dass diese Handvoll Frauen einen echten Unterschied machen werden: das neoliberale System und die mit ihm einhergehenden Arten des Handelns und Misshandelns lassen sich nicht von innen korrigieren. Das schaffen weder Frauen noch Männer, und es ist gleichgültig, wie gutmütig oder gut ausgebildet sie sind. Ja, vielleicht brauchen wir tatsächlich eine Frauenquote – aber nur, damit wir endlich sehen, dass die Probleme, an denen sich die Geschlechterdebatte ursprünglich entzündete, davon unberührt bleiben."