Fragen an Götz Schubert

Butsch (Götz Schubert) ist schwach aber nicht schwer verletzt.
Butsch ist schwach aber nicht schwer verletzt. | Bild: MDR/Molina Film / Felix Matthies

Herr Schubert, seit der ersten Folge im Dezember 2016 ermitteln Sie gemeinsam mit Yvonne Catterfeld in Görlitz. Nun blicken Sie fast auf zehn produzierte Folgen zurück – wie ist Ihre Bilanz?

Während die siebte und achte Folge ausgestrahlt werden, befinden wir uns bereits in der Arbeit für den neunten und zehnten Film dieser Reihe – da kann man schon mal eine Zwischenbilanz ziehen und ganz nebenbei auch von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Die Autoren Sönke Lars Neuwöhner und Sven Poser lassen sich immer etwas Neues einfallen, die Situationen, die "Butsch" und Viola Delbrück widerfahren, sind vielfältig, das Beziehungsgeflecht bleibt aufregend ungeklärt. Im Gegenzug ruhen wir Spieler uns nicht auf unseren Lorbeeren aus. Bis heute ist es uns so in liebevoller Teamarbeit gelungen, keine Routine aufkommen zu lassen. Wir bleiben wach, überraschen uns selbst und unser Gegenüber. Ich finde es großartig, dass es gelungen ist, eine horizontale, vielschichtige Geschichte zu erzählen, die das Interesse des Publikums weckt. Dass "Wolfsland" eine Filmreihe mit Alleinstellungsmerkmal geworden ist und ich auf offener Straße mit "Butsch" angesprochen werde, freut mich ebenso.

Welche Beweggründe hatten Sie, Schauspieler zu werden, und welchen Unterschied macht es für Sie, auf der Bühne oder vor der Kamera zu spielen?

Schauspieler wollte ich werden, weil ich gern verschiedene Rollen spiele und mit meiner Kunst Leute unterhalten möchte. Der direkte Weg war da zunächst das Theater. Da kann man sich etwas mehr austoben und sich unter Zuhilfenahme anderer theatralischer Mittel auf wunderbare Weise verwandeln. Beim Film bekommt man seltener die Gelegenheit dazu, die Kamera kommt sehr viel näher. Aber auch wenn die Schnittmenge zwischen Fiktion und Realität beim Film größer ist, habe ich immer versucht, in meinen Rollen nach den Momenten zu suchen, die sich von meiner Person wegbewegen, nach den inneren Widersprüchen, nach Gegensätzen, nach dem Anderssein, dem Andersdenken, dabei aber die eigene Biografie nicht zu verleugnen, sondern als Assoziation, als Basis mit einfließen zu lassen. Dass das, wenn es gelingt, eine spannende Mischung sein kann, ist auch anderen aufgefallen. Und mich freut das Spektrum der Rollenprofile, die mir angeboten werden. Die Erfinder von "Wolfsland", Produzentin Jutta Müller und das Autorenduo Neuwöhner/Poser, haben mir den "Butsch" anvertraut. Diese Besetzung habe ich als Anerkennung meiner bisherigen Arbeit verstanden und als Aufgabe, mich auch hier auf die Suche nach einem ambivalenten Charakter zu begeben.

Die einzelnen "Wolfsland"-Folgen werden von unterschiedlichen Regisseuren und Regisseurinnen inszeniert. Was schätzen Sie daran? Und inwieweit beeinflussen die Episodenrollen in "Wolfsland" Ihr Spiel?

Wir profitieren von den unterschiedlichen Regisseurinnen und Regisseuren insofern, als dass sie mit einem zugeneigten, aber unvoreingenommenen Blick auf das Geschehen schauen, richtige Fragen stellen und die jeweilige Geschichte und Figuren auf Herz und Nieren prüfen, damit alles seine Glaubwürdigkeit behält. Und wir profitieren von wunderbaren Darstellerkolleginnen und -kollegen in den einzelnen Episoden und von denen, die mit im festen Ensemble sind: Jan Dose und Stephan Grossmann. Durch sie kommen neue Impulse und Herausforderungen hinzu, die Situationen werden verschärft, die Karten neu gemischt und mit jeder Konfrontation, mit jeder Auseinandersetzung lernen wir mehr über uns und unsere Figuren.

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