Historische Zeitleiste
1. Januar – 20. Juli 1954
1. Januar 1954
Die letzten Betriebe der Sowjetischen Aktiengesellschaft in der DDR werden an die Deutsche Demokratische Republik zurückgegeben und in Volkseigene Betriebe umgewandelt. Einzige Ausnahme ist die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut, ein auf den Abbau von Uran spezialisiertes Bergbauunternehmen.
12. Januar 1954
Der US-amerikanische Außenminister John Foster Dulles formuliert die Strategie der „massiven Vergeltung". Jede Form des Angriffs auf ein Mitglied der NATO soll demnach mit einem nuklearer Gegenschlag beantwortet werden können.
22. Januar 1954
In einer Rede mit Bezug zur bevorstehenden Viermächtekonferenz in Berlin ruft Bundeskanzler Konrad Adenauer zu einem Ende der deutschen Teilung auf.
25. Januar 1954
In Berlin beginnt die Viermächtekonferenz zwischen den USA, der Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien. Bis zum 18. Februar beraten die Staaten über Fragen, die die weitere Zukunft Deutschlands betreffen; am 29. Januar legt der britische Außenminister Eden der Konferenz einen Plan zur deutschen Wiedervereinigung zur Beratung vor. Die Konferenz endet allerdings ergebnislos.
29. Januar 1954
Die "Vulkan-Prozesse" in Karlsruhe enden mit Freisprüchen; die der Wirtschaftsspionage für die Sowjetunion Angeklagten konnten nicht belangt werden. Für das noch junge Bundesamt für Verfassungsschutz unter ihrem Präsidenten Otto John ist die gesamte Vulkan-Affäre eine unangenehme Niederlage.
2. Februar 1954
In einem Brief an den US-Senat bestätigt der amerikanische Präsident Eisenhower, dass die USA 1952 die erste Wasserstoff-Bombe auf dem pazifischen Eniwetok-Atoll gezündet haben.
25. Februar 1954
Der deutsche Bundestag beschließt einstimmig, die deutsche Wiedervereinigung in "Frieden und Freiheit" anzustreben.
26. Februar 1954
Der deutsche Bundestag beschließt mit Zweidrittelmehrheit eine "Wehrergänzung" zum Grundgesetz, mit der auch eine allgemeine Wehrpflicht eingeführt wird. Parallel entscheidet in Karlsruhe das Bundesverfassungsgericht, dass das Dienstverhätnis zwischen deutschen Soldaten und der Wehrmacht mit der deutschen Kapitulation im Mai 1945 beendet worden ist.
1. März 1954
Die USA zünden auf dem pazifischen Bikini-Atoll eine weitere Wasserstoffbombe.
9. März 1954
Bundeskanzler Adenauer bricht zu politischen Gesprächen nach Frankreich, Griechenland, Italien und in die Türkei auf.
23. März 1954
Als letztes Bundesland beschließt Bayern das Ende der Entnazifizierung.
25. März 1954
Die UdSSR erkennt die DDR offiziell als eigenständigen Staat an.
26. März 1954
Mit seiner Unterschrift unter das Wehrverfassungsgesetz schafft Bundespräsident Heuss die Voraussetzung für die Gründung der Bundeswehr.
29. März 1954
Bundespräsident Heuss unterzeichnt auch das Abkommen zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG).
14. Mai 1954
Die Bundesregierung lehnt die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion ab.
1. Juni 1954
Das Atomkraftwerk im russischen Obninsk wird in Betrieb genommen. Es ist das weltweit erste wirtschaftlich genutzte Kernkraftwerk. In Berlin nimmt der "Sender Freies Berlin" seinen Sendebetrieb auf.
14. Juni 1954
In West-Berlin wird das überparteiliche „Kuratorium Unteilbares Deutschland“ gegründet, in dem 128 führende Vertreter aller bundesdeutschen Parteien und zahlreicher anderer Institutionen für die Wiedervereinigung zusammenarbeiteten. Bundeskanzler Konrad Adenauer stand der Organisation kritisch gegenüber, weil er die Ziele des Kuratoriums als Kritik an seiner Politik der Westbindung empfand.
17. Juni 1954
Zum ersten Mal wird in der Bundesrepublik der "Tag der deutschen Einheit" begangen. Das Datum erinnert an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953.
4. Juli 1954
In Bern findet das Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Die als unschlagbar eingeschätzten Ungarn verlieren das Endspiel sensationell — gegen Deutschland. Das "Wunder von Bern" geht in die deutsche Sportgeschichte ein.
20. Juli 1954
Mit einer offiziellen Veranstaltung wird in West-Berlin zum ersten Mal in der Bundesrepublik Deutschland der Hitler-Attentäter des 20. Juli 1944 gedacht.
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