Jonas Nay als Siegfried Strumm

Als Siegfried aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, fällt es ihm schwer, sich zuhause wieder einzufinden. Warum ist ihm das Nachkriegsdeutschland mit den Amerikanern so fremd geworden?
Als Siegfried nach sechs Jahren nach Kaltenstein zurückkehrt, scheint nichts und niemand mehr zu sein, wie in seiner Erinnerung, die ihn jahrelang um sein Leben kämpfen ließ. Seine alten Feindbilder existieren nicht mehr. Im Gegenteil: Die erklärten Feinde werden nun als Heilsbringer in seiner alten Heimat gefeiert. Sein Vater ("die Amis sind ein Segen"), selbst seine Verlobte arbeiten nun für die amerikanischen Besatzer. Dies ist für ihn unerträglich. Und schon bald wird er herausfinden, dass da noch mehr ist.
Was haben die Erlebnisse aus dem Krieg und der Gefangenschaft mit Siegfried gemacht?
Von all dem, was Siegfried einmal ausgemacht hat, von seiner Unbeschwertheit, seiner jugendlichen Naivität und Lebendigkeit, in die auch Marie sich so verliebte, ist nichts mehr übrig. Die schrecklichen Erlebnisse an der Ostfront und in russischer Kriegsgefangenschaft haben ihn verhärten lassen und schwer traumatisiert. Die Beschreibung des Colonels, Siegfried sei ein Fall von "war fatigue" ist eine veraltete Beschreibung einer Posttraumatischen Belastungsstörung, die es Siegfried völlig unmöglich macht, sich wieder in eine Gesellschaft einzufügen, die von Veränderung geprägt ist. Er selbst sagt über sich: "Ich bin ein Stein, Marie. Das musste ich werden, um durchzuhalten. Und jetzt hast du einen Stein."
Woran hält Siegfried fest? Und warum?
Alles, was Siegfried über sieben Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft am Leben gehalten hat, ist die Hoffnung, eines Tages zu Marie, seiner Jugendliebe und Verlobten, zurückkehren zu können. Nun, da er dies geschafft hat, wird er alles in seiner Macht stehende tun, um sie als seine zukünftige Frau zu halten.
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