Dirk Galuba im Interview

Dirk Galuba
Dirk Galuba | Bild: ARD/Ralf Wilschewski

Ein glänzendes Jubiliäum feiert Dirk Galuba in diesen Tagen beim Sturm der Liebe: In der Rolle des Werner Saalfeld ist er von der ersten Staffel an mit dabei – im Juli drehte er seine 1800. Folge!

Dass ihm das Drehen immer noch Spaß macht, liegt nicht zuletzt an seiner abwechslungsreichen Rolle als ehrgeiziger Hoteldirektor – im Moment kandidiert Werner um das Amt des Bürgermeisters, um über den Weg der Politik wieder im Fürstenhof Fuß zu fassen. Das sind mindestens zwei gute Gründe, um mit Dirk Galuba ein wenig hinter die Kulissen zu schauen.

Herr Galuba, vor wenigen Tagen haben Sie Ihre 1800. Folge vom Sturm der Liebe gedreht. Wie geht es Ihnen damit?

Ausgesprochen gut! Ich habe keinerlei Problem damit.

Die Arbeit ist aber doch sicherlich auch anstrengend. Wie halten Sie Ihre Begeisterung denn hoch?

Meine Rolle ist toll – im Moment bin ich ja zum Beispiel Bürgermeister. Und wissen Sie, ich bin seit 1967 Schauspieler, ich war immer gefordert, war immer diszipliniert – das ist einfach mein Lieblingsberuf! Mein Hirn macht Gottseidank auch noch mit und zeigt keine großen Ausfallerscheinungen.

Und die Hitzewelle im Juli? Macht die Schauspielern nicht besonders zu schaffen – mit all den heißen Lampen im Studio?

Ach, wäre ich im Urlaub, würde ich auch japsen. Das macht keinen Unterschied.

Sie spielen derzeit Werner Saalfeld als kandidierenden Bürgermeister – ist die Rolle des Politikers eine besondere Herausforderung?

Eigentlich nicht, denn es bleibt ja alles im privaten Bereich bei ihm. Er bestreitet keine Ratssitzungen oder dergleichen, sondern setzt sein ganzes Streben daran, Herrn Stahl fertig zu machen, um wieder an den Fürstenhof zu kommen.

Unterscheidet sich Bürgermeister Werner überhaupt nicht vom Hoteldirektor Werner?

Da ist sicherlich eine andere Nuance, denn ich denke ihn mir jetzt als Bürgermeister. Äußerlich gesehen laufe ich jetzt sehr bayerisch herum und trete in meiner Rolle als Bürgermeister immer in Tracht auf. Der bisherige Werner hat das nur in Ausnahmesituationen getan. In der Rolle selbst muss ich konzilianter sein und streng hierarchisch denken. Aber wie und ob das rüberkommt, das müssen andere sagen.

Fühlen Sie sich als echtes Nordlicht denn wohl in Tracht?

Ja, natürlich. Ich lebe schließlich seit 18 Jahren in München und gehe auf die Wiesn selbstverständlich nur in Lederhosen und Janker. Mir steht Tracht hervorragend!

Werden Sie auch bayerisch sprechen?

Sagen wir so: Wenn ich es perfekt könnte, würde ich es einsetzen. Aber nur, wenn man einen Dialekt perfekt beherrscht, ist es stimmig. Ich bin im Imitieren von Dialekten aber nicht sonderlich begabt. Das ist Sache der Kabarettisten, nicht der Schauspieler.

Werner missbraucht sein Amt, um seine persönlichen Ziele zu verfolgen. Ist das ein typischer Zug des Politikers?

Das weiß ich nicht. Im Falle des Werner wird ja ziemlich genau die Rainer-Brüderle-Geschichte aufgenommen, und er wird als Sexist beschimpft. Dadurch bekommt seine Rolle ja ohnehin eine ganz andere Bedeutung. Aber natürlich gibt es in der Politik wie überall sonst jeden Typ Mensch. Und wenn es ums Geld geht und eigene Interessen, kann so etwas natürlich schnell passieren. Aber letztlich ist mir das unwichtig, denn ich spiele Rollen.

Wie Sie ja gerade andeuteten, lässt sich Werner von der hübschen Reporterin Sina Flock bezirzen – ein dummer Fehler?

Ach, es war ja gar nicht so, dass er etwas von ihr wollte – er kam einfach durcheinander, weil sie einen so schönen Busen hat!

Haben Sie ein klein wenig Verständnis für Werner?

Hm, naja. Ich glaube, die Szene ist immerhin ganz lustig geworden.

Trotz aller Tiefs scheint Werner dank seines ungebrochenen Selbstbewusstseins und Ehrgeizes immer auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Würden Sie ihn gerne einmal anders zeigen?

Da muss ich widersprechen: Gebrochen und ganz am Boden war er einige Male schon. Etwa nach der Trennung von Charlotte. Da hat er auch schon mal an der Schulter seines Sohnes geheult. Er ist nicht immer der Strahlende. Ich habe aber für seine Rolle keine bestimmten Vorlieben – und keine Angst vor Veränderungen. Denn alles, was schauspielerisch reizt, ist gut für mich.

Engagieren Sie sich eigentlich politisch?

Nein. Dafür hätte ich neben meiner Arbeit als Schauspieler für den Sturm gar keine Zeit. Alles, was Zeit frisst, lasse ich bleiben. Ich brauche auch ein bisschen Freizeit.

Was machen Sie denn da so?

Entspannende Dinge: Golf spielen, im Garten arbeiten, mit Freunden treffen, mit meiner Freundin verreisen ... Ich war kürzlich mal ein verlängertes Wochenende in Südtirol – das war übrigens das erste lange Wochenende seit acht Jahren!

Wie lange werden Sie uns als Werner Saalfeld erhalten bleiben?

Als ich anfing, habe ich gesagt, ich mache mindestens 2000 Folgen. Da haben mich alle ausgelacht! Jetzt bin ich bei Folge 1800 und guter Dinge, das es noch ein Weilchen weitergehen wird. Ich persönlich rechne mit mindestens fünf Jahren.

Herr Galuba, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin so viel Elan und Spaß an der Rolle des Werner Saalfeld wie bisher!

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