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PlayEin Farmer sprüht Pestizide auf einem Feld in der Nähe der indischen Stadt Bengaluru (31.10.2022)
Export hochgiftiger Pestizide: Unwirksames Verbot? | Bild: AFP/MANJUNATH KIRAN

Flüchtlinge sterben lassen? Rekonstruktion einer Katastrophe:

Hunderte Menschen starben, als ein völlig überfüllter Kutter mit Geflüchteten in der Nacht zum 14. Juni vor Griechenland sank. Dabei wären 15 Stunden Zeit gewesen, die Katastrophe zu verhindern. Im Rahmen einer internationalen Recherchekooperation mit Lighthouse Reports, „Spiegel“ und anderen Medien hat MONITOR den Fall recherchiert. Überlebende und Fachleute sprechen von einer „herbeigeführten Tragödie“ – unter den Augen der griechischen Regierung und der EU.

Der Leipziger Polizeikessel: Staatliche Willkür?:

Mehr als 1.000 Menschen, darunter Kinder und Jugendliche, wurden Anfang Juni bis zu elf Stunden nach einer Demo in Leipzig unter teils unwürdigen Bedingungen in einem Polizeikessel festgehalten – Vorwurf: schwerer Landfriedensbruch. MONITOR hatte darüber berichtet. Neue Recherchen bestärken jetzt Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vorgehens: Viele Menschen wurden auch dann noch stundenlang festgehalten, als längst klar sein musste, dass ihnen kein Tatvorwurf zu machen ist.

Export hochgiftiger Pestizide: Unwirksames Verbot?:

Hochgiftige Pestizide, die in der EU und Deutschland verboten sind, werden in großen Mengen von hier in andere Länder exportiert – vielfach in ärmere Länder des Südens. Die Ampel-Koalition hatte versprochen, solche Exporte zu beschränken. Doch die nun geplante Regelung des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat massive Schlupflöcher. Unternehmen werden demnach auch zukünftig tausende Tonnen der hochgefährlichen Wirkstoffe weltweit verkaufen können.

Kaufhof-Pleite: Einer gewinnt immer:

Nach der abgewendeten Pleite von Galeria Karstadt Kaufhof schließen aktuell die ersten Filialen, weitere sollen im nächsten Jahr folgen. Rund 4.000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden – obwohl die Bundesregierung das Unternehmen mit 680 Millionen Euro Staatshilfen unterstützt hatte. Doch während die Mitarbeiter seit Jahren auf Einkommen verzichtet haben, machte Eigentümer René Benko mit den Kaufhaus-Immobilien auch in der Krise noch große Gewinne.