SENDETERMIN Di., 28.03.23 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Datensicherheit

mit Dennis Horn, Digitalexperte

PlayFestplatte, Datensicherung
Service: Datensicherung | Video verfügbar bis 28.03.2025 | Bild: Andrea Warnecke

Fotos, Musik, Videos, Dokumente, ein Großteil unseres Alltags ist heute digital gespeichert. Geht etwas kaputt, etwa die Festplatte oder das Smartphone, sind die Daten in der Regel verloren. Umso wichtiger ist eine regelmäßige Datensicherung. Die Möglichkeiten dafür sind vielfältig und unterscheiden sich in der Wahl von Speichermedium und Geschwindigkeit der Datensicherung sowie in den Kosten und Kapazitäten.

Regelmäßige Backups

Datensicherungen sollten möglichst nicht auf der eingebauten Festplatte des Computers gemacht werden. Geht der Rechner kaputt, sind die Daten meist verloren. Besser ist eine externe Festplatte, die gibt es schon für zweistellige Summen zu kaufen. Diese Festplatte sollte nach jedem Backup wieder vom PC getrennt und an einem anderen Ort gelagert werden - idealerweise sogar außerhalb der eigenen Wohnung, damit die Daten bei einem Feuer- oder einem Wasserschaden nicht auch weg sind. Die Festplatte sollte einen USB-3-Anschluss haben, damit es einigermaßen schnell läuft.

Wichtig: Auch von den anderen Geräten, insbesondere Smartphone und Tablet, regelmäßig Backups ziehen.

Sicherung in der Cloud

Wer den Aufwand scheut kann ein Backup auch in der Cloud machen. Cloudspeicherdienste wie Dropbox, Google Drive oder andere lassen sich auch so einrichten, dass sie automatisch alles spiegeln, was auf der Festplatte zu Hause passiert. Onlinedienste zu nutzen, ist immer auch eine Vertrauensfrage gegenüber dem jeweiligen Anbieter. Auch muss der Zugang besonders geschützt werden: Ein schwaches Passwort öffnet Datendieben Tür und Tor.

Wichtig: Vertrauen Sie nicht allein der Cloud. Ihre Daten sollten Sie zusätzlich und regelmäßig auf einem externen Speichermedium sichern. Die Mischung aus Cloud und klassischem Backup ist eine gute Variante, Ihre Daten sicher zu halten.

Alternative NAS

Wer seine Daten nicht in fremde Hände geben möchte, kann als Alternative fürs Backup zu Hause auch ein NAS verwenden. Das ist eine kleine Box, die separat irgendwo steht, mit Festplatten, auf die über das WLAN zu Hause automatisch die eigenen Daten gespeichert werden. Vorteil: Die Festplatten werden „gespiegelt“. Das heißt, dass alle Daten zweimal gespeichert werden. Geht eine Festplatte kaputt, ist immer noch die Sicherung vorhanden. Hier läuft das Backup oft automatisch und man muss nur tätig werden, wenn eine der Festplatten mal kaputt geht. Mittlerweile kann man auf die meisten NAS auch von außerhalb über das Internet zugreifen. Sie sind also wie ein kleiner Server für zu Hause. Kleine NAS für den Privatgebrauch gibt es schon ab 150 Euro.

Backup-Software

Die meisten Betriebssysteme bieten eigene Backup-Möglichkeiten an. Es gibt aber auch spezielle Software, die das übernimmt. Grundsätzlich gibt es drei Unterschiedliche Arten der Datensicherung:

Volldatensicherung

Bei der Volldatensicherung werden sämtliche Dateien auf einen zusätzlichen Datenträger gespeichert. Vorteil: Alle Daten liegen komplett gesichert vor und Sie müssen bei einer Wiederherstellung der Dateien nicht lange suchen. Nachteil: Je nach Datenmenge kann das sehr zeitaufwändig sein und viel Speicher benötigen.

Stufenweise Datensicherung

Bei der sogenannten inkrementellen Datensicherung wird zunächst eine Volldatensicherung durchgeführt. Bei der nächsten Sicherung werden dann nur noch jene Dateien gesichert, die sich seit der Volldatensicherung verändert haben. Bei allen weiteren Sicherungen nur jeweils jene Daten, die sich seit der letzten inkrementellen Sicherung verändert haben. Vorteil: Es wird weniger Speicherplatz und Zeit für die Sicherung benötigt. Nachteil: Um die gesicherten Daten zurückzuspielen, muss zunächst die letzte Volldatensicherung auf das System übertragen werden. Anschließend müssen alle inkrementellen Sicherungen nacheinander eingespielt werden.

Differentielle Datensicherung

Auch dazu müssen Sie einmal eine Volldatensicherung durchführen. Danach werden bei jeder differentiellen Datensicherung alle Daten gesichert, die sich seit der letzten Volldatensicherung verändert haben. Der Unterschied zur inkrementellen Sicherung besteht aber darin, dass hier immer alle Änderungen zur ersten Volldatensicherung gespeichert werden, und nicht nur die zur Vorversion. Vorteil: Die Wiederherstellung der Dateien ist im Bedarfsfall unkomplizierter und schneller. Sie müssen dann nur die letzte Volldatensicherung und die aktuelle differentielle Datensicherung parat haben. Nachteil: Gegenüber einer inkrementellen Datensicherung wird mehr Zeit und Platz auf dem Speichermedium gebraucht.

Weitere Informationen

• ARD Mediathek, Planet Wissen: Archivierung: Tipps zur Datensicherung https://www.ardmediathek.de/video/planet-wissen/archivierung-tipps-zur-datensicherung/ard-alpha/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTUwZGU2ZWJmLWVmMmItNDgxYS05YjE1LWZlMGRlNzZhNDA4YQ

• BR, Cloud oder Festplatte? So sichern Sie Ihre wichtigsten Daten
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/datensicherung-die-wichtigsten-bilder-videos-und-daten-sichern,TU2VgxT

• BSI: Datensicherung - wie geht das?
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Cyber-Sicherheitsempfehlungen/Daten-sichern-verschluesseln-und-loeschen/Datensicherung-und-Datenverlust/Datensicherung-wie-geht-das/datensicherung-wie-geht-das_node.html

Stand: 03.05.2023 14:11 Uhr