Murot (Wiesbaden)

Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot

Dabei seit: 2010

Murot
Murot in einem Ruderboot | Bild: HR / Johannes Krieg

Der LKA-Ermittler Felix Murot lebt allein – ein ewiger Junggeselle, der die Frau, die zu ihm passt, weder gesucht noch gefunden hat. Er kleidet sich gut, hat aber nur einen Anzug, den er immer trägt, und wechselt höchstens mal die Hemden. Seine ruppige, manchmal zynische Art ist nicht jedermanns Sache, obwohl er dabei durchaus komisch sein kann. Er besitzt eine charmante, helle und eine düstere, unangenehme Seite.

Bei einer Routineuntersuchung wird ein Tumor in Murots Gehirn diagnostiziert. Eine Nachricht, die er verkraften muss. Und er beschließt, sich dem Gegner nicht kampflos auszuliefern. Er beginnt mit ihm zu reden. Er gibt diesem "Gewächs" einen Namen. So wie man Wirbelstürmen einen Namen gibt, um sie zu beherrschen. "Lilly", sagt er, denk’ daran, wenn du mich fertig machst, machst du dich selber fertig. Doch "Lilly" bringt Murot auch dazu, vieles in seinem Leben zu klären: Keine faulen Kompromisse mehr. Keine Zeit mehr für Menschen, die er nicht mag. Das kann Murot den Betreffenden auch gut vermitteln, ohne zu verletzen. Er ist einfach ehrlich. Sein Ja ist ein Ja; sein Nein ist ein Nein.

Nicht erst seit "Lillys" Erscheinen arbeitet Murot allein. So ist er konzentrierter als im Team. Seine einzige Vertraute beim LKA ist seine Sekretärin Magda Wächter (Barbara Philipp), die ihm mit ihrem bärbeißigen Charme immer wieder den Rücken freihält. Wächter ist Murots Vertraute seit seinem Beginn im LKA. Sie weiß von "Lilly" – als Einzige. Bezahlt als Sekretärin leistet Wächter jedoch schon lange viel mehr. Wenn es sein muss, geht sie für Murot sogar inoffizielle Wege der Ermittlung. Kompetent ist sie, hart und furchtlos. Wächter weiß immer über alles Bescheid, was sich in der Behörde tut: Fälle, Affären, Intrigen – und gelegentlich hat sie einen richtig guten Tipp für Murot.

Seit dem Auftauchen von "Lilly" ist Murot noch feinfühliger; es ist, als habe "Lilly" ihm einen feinen Draht zu den Opfern gesponnen. Das Opfer verstehen, den Täter finden – für Murot entwickelt sich das zu einer logischen Folge. Seine unvoreingenommene Neugier für die Hintergründe des Verbrechens macht ihn erfolgreich. Alles ist möglich, nichts ist ausgeschlossen. Er traut sich hinab zu den menschlichen Abgründen. Felix Murot gönnt sich seinen Traumwagen. Einen hellblauen RO80. Wankelmotor. Und als wäre Nomen gleich Omen ist der schöne Wagen in seiner Zuverlässigkeit auch eher wankelmütig.

Spionage, Korruption, Erpressung. Im LKA steht Murot der organisierten Kriminalität gegenüber. Und Politikern, Lobbyisten, Strippenziehern. Bereits sein Auftreten jagt ihnen oft ein schlechtes Gewissen ein. Anklage kann allein sein Blick schon sein. Da braucht es kein Wort. Vor der Auseinandersetzung – auch mit der Macht – hat sich Murot nie gedrückt. Trotzdem wird er bei seinen Fällen nicht immer Erfolg haben. Wenn die Macht zu stark ist, gegen die er anzukämpfen hat, muss auch er kapitulieren. Auch er ist nur ein Rad im großen Ganzen. Aber eins, das sich immer wieder verhakt. Das die geschmeidig geschmierten Abläufe unterbricht. Kleine Triumphe jedoch wird er selbst in diesen Fällen feiern. Und bei allem ist ihm der Respekt der Mitarbeiter sicher – so wie das Kopfschütteln der Karrieristen.