Prof. Dr. Heyo K. Kroemer Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Vor der Charité fallen Schüsse. Dr. Ella Wendt (Nina Gummich) eilt nach draußen.
Vor der Charité fallen Schüsse. Dr. Ella Wendt eilt nach draußen. | Bild: ARD / Stanislav Honzik

Wie politisch war die Charité 1961 aufgestellt?

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Charité sukzessive zur medizinischen Vorzeigeinstitution der DDR ausgebaut. Der Mauerbau erschwerte sicherlich die Arbeit am Krankenbett und den Wissensaustausch zwischen Ost und West. Dennoch erwies sich der Eiserne Vorhang bis zu einem gewissen Grad als durchlässig und produktive Kontakte auf persönlicher Ebene blieben vereinzelt weiterhin möglich. Trotz materieller Engpässe und unter den politischen Rahmenbedingungen der DDR bemühten sich die Mitarbeiter um eine qualitativ hochwertige Krankenversorgung, medizinische Ausbildung und Forschung.

Die Charité gehört seit jeher zu den besten Universitätskliniken der Welt, sie ist im Moment aber auch aus anderen Gründen in aller Munde. Sie haben einen berühmten Patienten aufgenommen: Alexander Nawalny. Wie politisch ist Medizin und darf sie das auch sein?

Die Medizin kann sogar hochpolitisch sein. Das erleben wir gerade in der Corona-Pandemie, in der einerseits medizinische Probleme politisches Handeln erfordern, politisches Handeln andererseits auf den medizinischen Rat angewiesen ist. Was einzelne Patientinnen oder Patienten betrifft, sehen wir uns verpflichtet, die bestmögliche Behandlung und größtmögliche Fürsorge zu leisten, ungeachtet von Bekanntheitsgrad oder sozialen beziehungsweise nationalen Herkommen der Person.

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