Fragen an Jan Krauter

Julia (Emily Cox) trifft sich mit ihrem Exmann Jan (Jan Krauter).
Julia trifft sich mit ihrem Exmann Jan. | Bild: ARD Degeto/Filmpool Fiction GmbH / Christine Schroeder

Julias Ehemann Jan hält nach der Verhaftung nicht zu ihr, sondern lässt sich scheiden und beginnt eine neue Beziehung mit einer anderen Frau. Ist Julias Freispruch dann ein Schock für ihn? Wie ändert sich sein Leben dadurch?

Das stellt natürlich alles auf den Kopf. All die Gründe, die ihn damals zur Trennung bewegt haben, sind plötzlich nicht mehr existent. Er hätte sich unter diesen Bedingungen gar nicht erst getrennt. Jetzt hat er ein neues Leben begonnen und neue Verantwortungen durch die Verbindlichkeiten, die er nun eingegangen ist. Sein Leben ging weiter. Dieses neue Leben wird in dieser neuen Situation aber natürlich stark auf den Prüfstand gestellt, und selbst kleinere Konflikte wiegen dann plötzlich sehr viel schwerer. Die alles überschattende Frage ist: Was wäre, wenn man versuchen würde an das alte Leben neu anzuknüpfen?

Wie bei den neuen Ermittlungen herauskommt, haben viele Menschen im Ort ein Geheimnis, das sie gut behüten. Auch Jan. Wie schafft er es, mit seinem Geheimnis umzugehen?

In der Tat gibt es in diesem Ensemble eine Menge Verstrickungen und Geheimnisse, die weit über „Wer war es?“ hinausgehen. Ich möchte da nicht zu viel verraten, aber auch Jan ist ein guter Verdränger und hatte Kontakt mit Figuren aus dieser Handlung, die man nicht vermutet hätte…

Die Krimireihe „Unschuldig“ stellt Menschen in den Mittelpunkt, die für ein Verbrechen verurteilt wurden, das sie nicht begangen haben. Wie beurteilen Sie diesen Schwerpunkt für einen Krimi? Beunruhigt Sie der Gedanke, dass man Opfer von einem Justizirrtum werden könnte?

Ich finde, das ist ein sehr wichtiges Thema, das einmal mehr daraufhin weist, wie wichtig es ist, unser Rechtssystem auf einer Unschuldsvermutung aufzubauen. Natürlich wird diese immer wieder missbraucht und sehr oft kommen dadurch Schuldige aus Mangeln an Beweisen davon – gerade in #metoo Fällen. Dennoch würde die Umkehrung ein gewaltiges Risiko bergen für ein weiteres schlimmes Unrecht, das weitere Leben zerstören kann. Wie soll man beweisen, dass man unschuldig ist, wenn es niemand beobachtet hat…? Ich habe große Angst vor so einer ja kafkaesken Situation, denke aber auch, dass es zum Glück (oder leider) seltener passiert als der umgekehrte Fall.

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