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Presseclub

Am Sonntag werden in der Türkei ein neuer Präsident und ein neues Parlament gewählt. Präsident Recep Tayyip Erdogan ist seit 20 Jahren an der Macht und strebt eine neue Amtszeit an. Sein Herausforderer, Kemal Kiliçdaroglu, hat Chancen, ihn zu schlagen. Umfragen sagen ein enges Rennen voraus. Kiliçdaroglu tritt als Oppositionsführer für ein breites Bündnis aus sechs Parteien an. Die Türkei könnte vor einer Zeitenwende stehen. Das Land leidet unter einer heftigen Währungskrise. Seit Jahren lässt Erdogan Oppositionelle einsperren und kontrolliert einen Großteil der Medien. Bei der Wahl wird sich entscheiden, ob der amtierende Präsident seinen autoritären Kurs fortsetzen oder die Opposition die Demokratisierung des Landes vorantreiben kann. Das Oppositionsbündnis will im Falle eines Wahlsiegs das Präsidialsystem wieder in ein parlamentarisches System überführen, den Rechtsstaat und die Pressefreiheit stärken und die Macht des Präsidenten beschneiden. In Deutschland haben bereits viele türkische Staatsbürger ihre Stimme abgegeben. Bei der vergangenen Wahl haben sie mehrheitlich Erdogan gewählt. Auch international wird die Wahl mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Denn im Ukraine-Krieg hat Erdogan eine Vermittlerrolle übernommen. Die Türkei ist zudem NATO-Mitglied, EU-Beitrittskandidat und Zufluchtsort für Millionen geflüchteter Menschen aus Syrien. Wird es einen Machtwechsel geben? Wie wird sich die Türkei verändern, je nach Ausgang der Wahl? Welche Auswirkungen hat die Wahl auf die künftige Außenpolitik der Türkei und die Beziehungen mit den westlichen Partnern? 

Darüber diskutiert WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni mit den Gästen   

Christian Buttkereit, Südwestrundfunk

Hasnain Kazim, freier Journalist und Autor

Stefan Kornelius, Süddeutsche Zeitung

Nalan Sipar, freie Journalistin

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