Programmspezial zum 75. Geburtstag von Götz George am 24. Juli im Ersten

11.06.2013

Zum 75. Geburtstag von Götz George räumt Das Erste dem großen deutschen Charakterdarsteller und Publikumsliebling einen ganzen Abend ein.

Götz George als "Schimanski"

Götz George als Horst Schimanski
Götz George als Horst Schimanski | Bild: WDR / Stefan Falke

Um 20:15 Uhr können die Zuschauer Götz George zunächst in der Rolle erleben, die ihn in den 80er Jahren berühmt gemacht hat: als"Tatort"-Kommissar Horst Schimanski.

Das Einzelstück "Schuld und Sühne" aus dem Jahr 2011 ist zugleich Versprechen und Vorgeschmack für alle Schimanski-Fans auf einen neuen Film mit dem Duisburger Kultkommissar, für den Götz George augenblicklich vor der Kamera steht und der voraussichtlich im Herbst im Ersten zu sehen sein wird.

Götz George spielt seinen Vater, den Jahrhundertschauspieler Heinrich George

Unmittelbar nach diesem spannungsreichen Auftakt feiert um 21:45 Uhr ein Film im Ersten Premiere, der Götz George in einer ganz besonderen Rolle zeigt: In einem 115-minütigen Dokudrama verkörpert er seinen eigenen Vater, den Jahrhundertschauspieler Heinrich George.

Am 25. September 1946 starb Heinrich George im sowjetischen Lager Sachsenhausen. Als "König im Reich der Phantasie" wurde er in den 20er Jahren gefeiert. Er brillierte auf der Bühne unter anderem in seiner Lieblingsgrolle als "Götz von Berlichingen" und im Film in Fritz Langs „Metropolis" oder als Franz Biberkopf in "Berlin Alexanderplatz". Er wollte spielen, um jeden Preis, und das konnte er nach 1933 in diesem Maße nur in Deutschland. Die Nazis ließen ihn spielen, mehr als alle anderen zuvor. Dafür benutzten sie Georges künstlerische Kraft und seine Popularität. Und George ließ sich benutzen. Wegen seiner Haltung im Dritten Reich wurde er nach dem Krieg vom russischen Geheimdienst NKWD verhaftet. Es war der tiefe Fall des vormals gefeierten Schauspielers. In sowjetischer Lagerhaft starb er mit nur 52 Jahren.

Götz George war sechs Jahre alt, als er seinen Vater zum letzten Mal vor dem Lagertor in russischer Gefangenschaft sah. Er ist nicht nur der Hauptdarsteller des Dokudramas, sondern zusammen mit seinem Bruder Jan sowie Freunden, Künstlern und einigen Lagerinsassen gleichzeitig einer der wichtigsten Zeitzeugen. Und natürlich thematisiert der Film die Beziehung zwischen Vater und Sohn – künstlerisch, politisch und menschlich.

Das von Joachim A. Lang initiierte, recherchierte und realisierte Dokudrama zeigt die Faszination, die von der elementaren Gestaltungskraft Heinrich Georges ausging, ebenso wie die Widersprüche in seiner Person, die einen exzentrischen, hochsensiblen und gefährdeten Charakter hinter der wuchtigen Erscheinung sichtbar werden lassen. Im Mittelpunkt des Films stehen die letzten Lebensjahre des Schauspielers. Dabei befasst sich "George" intensiv mit dem Thema der Schuld und Verantwortung des Künstlers in der Diktatur. Georges Biografie ist außergewöhnlich, aber auch typisch für eine Künstlergeneration, die in Deutschland blieb und in der Nazi-Diktatur zu arbeiten, zu leben und zu überleben versuchte.

Dem Dokudrama liegt eine intensive, international angelegte Recherche zugrunde, die alle zur Verfügung stehenden Quellen ausschöpft, gerade auch bisher unveröffentlichtes Material aus dem Privatarchiv der Georges und russischen Archiven.

Neben Götz George spielen in weiteren Hauptrollen Muriel Baumeister als Heinrich Georges Frau Berta Drews, Martin Wuttke als Joseph Goebbels, Samuel Finzi als Oberleutnant Bibler, Hanns Zischler als Max Beckmann, Thomas Thieme als Paul Wegener, Burghart Klaußner als Helmut Maurer, Leonie Benesch als Margot Hanke u.v.a.

"George" ist eine Produktion der teamWorx, in Koproduktion mit dem SWR (federführend), WDR, RBB und NDR, in Kooperation mit ARTE, gefördert durch MBB, MFG und die Filmstiftung NRW. Produzenten sind Nico Hofmann und Joachim Laube. Das Buch schrieben Joachim A. Lang und Kai Hafemeister. Regie führte Joachim A. Lang. Die Redaktion liegt bei Martina Zöllner und Melanie Wolber (SWR), Christiane Hinz und Götz Schmedes (WDR),Gabriele Conrad (RBB), Alexander von Sallwitz (NDR) und Madeleine Avramoussis (ARTE).

Schokolade für den Chef

Am Donnerstag, 25. Juli 2013, strahlt Das Erste den Film "Schokolade für den Chef" aus. Götz George brilliert hier in einer Paraderolle als schroffer Firmenchef mit Herz am rechten Fleck.