Sendeplatzprofile und Minutenpreise im Ersten: Fiktionale Fernsehfilm- und Spielfilmplätze
Krimi am Sonntag ("Tatort" und "Polizeiruf 110")
Kennzeichen der Reihen "Tatort" und "Polizeiruf 110" ist außer der selbstverständlichen Voraussetzung spannender Kriminalgeschichten und der professionellen dramaturgischen und darstellerischen Umsetzung vor allem die Abbildung der föderalen Vielfalt der ARD. Es gibt kaum ein anderes fiktionales Unterhaltungsformat im deutschen Fernsehen, in dem sich die regionalen Besonderheiten Deutschlands so widerspiegeln wie in den beiden Krimireihen "Tatort" und "Polizeiruf 110".
Mit diesem einzigartigen Profil können sich beide Formate im unübersichtlichen Krimi-Angebot der verschiedenen Anbieter in den vergangenen Jahren überaus erfolgreich behaupten, und dies erfreulicherweise nicht nur beim Stammpublikum, sondern auch bei der jüngeren Zielgruppe. Für die Krimi-Programme ist die Zielsetzung die Marktführerschaft des Ersten auf dem Sendeplatz.
Der durchschnittliche Minutenpreis für die 90-minütigen Folgen liegt bei 21.500 Euro brutto.
FilmMittwoch im Ersten
Der FilmMittwoch im Ersten ist der letzte unformatiert bespielte fiktionale Sendeplatz im Ersten. Die Filme sind Unikate, geprägt durch die Handschrift ihrer Kreativen und mit dem Anspruch, die komplexe Welt für ein breites Publikum auf anspruchsvolle und unterhaltsame Weise zu erzählen. Daneben werden Filme gezeigt, die in ihrer Themensetzung und Machart eine spezielleres, auch jüngeres Publikum ansprechen. Damit ist der FilmMittwoch ein Ausweis kritischer und vielfältiger Erzählkultur, auch im Rahmen von Mehrteilern und Miniserien. Es sind vorwiegend die Filme des FilmMittwochs, die vielfach preisgekrönt und auf renommierten Festivals gezeigt werden.
Der FilmMittwoch ist ebenso wichtiger Sendeplatz für Eventfilme und Schwerpunktsetzungen, ergänzt durch Dokus oder Talk. Er ist nicht mehr nur Sendeplatz im Linearen, sondern zunehmend auch im non-linearen Ausspielweg erfolgreich.
Die Vielfalt der Stoffe, der Inhalte, der Formen und Genres prägen die Fiktion am Mittwoch. Hoher Production Value sowie hoher Qualitätsstandard in Besetzung, Ausstattung, Buch und Regie verbunden mit avancierter Erzählweise sind das Markenzeichen des FilmMittwoch. Das Spektrum reicht vom zeitkritischen Film bis zum emotionalen Melodram, von der Komödie bis zum politischen Thriller, vom großen Drama bis zum Kammerspiel, von der reinen Fiktion bis zum Dokudrama.
Die ARD betrachtet die Fernsehfilme, Mini-Serien und Event-Mehrteiler als eine der wesentlichen Kernaufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der durchschnittliche Minutenpreis für den 90-minütigen Fernsehfilm beträgt 19.500 Euro brutto. Für herausragende Eventproduktionen liegt ein individuell zu verhandelnder Minutenpreis zugrunde, für den kein allgemeingültiger Durchschnittswert angegeben werden kann.
ARD Debüt
Die ARD engagiert sich in der Nachwuchsförderung und arbeitet aktiv an der Entwicklung innovativer Filme mit unverwechselbarer Handschrift. Mit der Reihe "ARD Debüt“ trägt die ARD zur Talentförderung und Pflege des Filmnachwuchses in Deutschland bei und erfüllt eine wichtige Aufgabe im Interesse der deutschen Filmwirtschaft und Filmkultur. Der Sendeplatz bietet kreativen Jungregisseur:innen, Autor:innen, Filmhochschulabsolvent:innen sowie dem Nachwuchs der Gewerke die Möglichkeit, ihre Erstlingswerke einem breiteren Publikum vorzustellen. Filme mit experimentellen Ansätzen und neuartigen und ungewöhnlichen ästhetischen Strukturen kommen zur Ausstrahlung.
An jedem ersten Sonntag im Monat auf dem Spättermin wird ein Film aus der Reihe „ARD Debüt“ gezeigt, mit jeweils unterschiedlicher Kinobeteiligung der Landesrundfunkanstalten. Das „ARD Debüt“ ist ein zunehmend attraktives Programmangebot auch für die Mediathek.
Der DonnerstagsKrimi, 20:15 Uhr
Der „DonnerstagsKrimi im Ersten“ nimmt die Zuschauer:innen wöchentlich an die unterschiedlichsten Orte innerhalb und außerhalb Deutschlands mit und lässt sie an der Aufklärung verschiedenster Verbrechen teilhaben.
So individuell wie Land und Leute, so individuell sind auch die einzelnen Reihen – geprägt von den jeweiligen Schauplätzen und Kulturen, aus denen die Ermittler:innen selbst stammen oder denen sie sich als Außenstehende langsam nähern müssen. Von der Bretagne bis nach Masuren, von Irland über Dänemark, Usedom, Görlitz und Passau zum Bodensee, in die Schweiz, nach Österreich, Kroatien und in die Niederlande führen die jeweiligen Geschichten. Neben ausgebildeten Kriminal-Spezialisten nehmen dabei auch „Branchenfremde“ die Spur auf: Anwälte, Psychologinnen, suspendierte Staatsbedienstete, Privatdetektive, Veterinärmediziner oder gar Bestatterinnen verbeißen sich auf mitunter recht eigenwillige Weise in „ihre“ Fälle und geben nicht auf, bis sie den Tätern auf die Schliche kommen. Diese Figuren, gespielt von namhaften, preisgekrönten Schauspieler:innen ebenso wie von jungen Talenten, prägen den DonnerstagsKrimi, der sich beim Publikum mit hohen Quotenwerten immer größerer Beliebtheit erfreut und sich als starker Krimisendeplatz neben dem „Tatort“ etabliert hat.
Das geplante Produktionsvolumen an Erstsendungen am Donnerstag, 20:15 Uhr, beläuft sich aktuell auf 29 Filme pro Jahr, der durchschnittliche Minutenpreis je 90-minütiger Produktion liegt bei 21.300 Euro brutto.
Endlich Freitag im Ersten, 20:15 Uhr
Unter dem Sendeplatz-Label „Endlich Freitag im Ersten“ zeigt die ARD unterhaltsame Reihenformate und Einzelstücke. Die Filme auf diesem Sendeplatz wollen die Zuschauer:innen am Freitagabend auf das Wochenende einstimmen, bieten lebensnahe, kurzweilige und humorvolle Unterhaltung und spiegeln unseren Alltag mit all seinen spannenden, überraschenden und außergewöhnlichen Momenten.
Menschen, deren Lebenswege sich auf unerwartete Weise kreuzen, Ereignisse, die das Leben verändern und den gewohnten Gang komplett durcheinanderbringen, oder Augenblicke, die zeigen, wie reich und schön das Leben in all seiner Vielfalt und Diversität sein kann. Das sind die Themen für den Sendeplatz „Endlich Freitag im Ersten“, der Komödien ebenso präsentiert wie moderne Heimat- oder Familienfilme, Liebesfilme oder „RomComs". Im Mittelpunkt stets die unterschiedlichsten großen und kleinen Held:innen des Alltags, dargestellt von etablierten, ausgezeichneten Schauspieler:innen ebenso wie von jungen, bislang kaum bekannten herausragenden Talenten.
Das geplante Produktionsvolumen an Erstsendungen am Freitag, 20:15 Uhr, beläuft sich auf aktuell 29 Filme pro Jahr. Der Minutenpreis je 90-minütiger Produktion liegt bei durchschnittlich 21.700 Euro brutto.
Spielfilm am Samstag, 20:15 Uhr
Neben den etablierten Unterhaltungsformaten und großen Shows steht der Samstagabend ganz im Zeichen hochklassiger Thriller und Krimis, mitreißender Familienfilme und Komödien mit prominenter Besetzung. Attraktive Einzelstücke, erfolgreiche Reihen und Mehrteiler finden hier ebenso ihren Sendeplatz im Hauptprogramm wie ausgewiesene Serienformate. Ziel am Samstagabend ist es, die ganze Familie zu unterhalten, anspruchsvolle Krimifans in Spannung zu versetzen oder alle gemeinsam zum Lachen und Träumen zu bringen. Die Verfilmung erfolgreicher literarischer Stoffe, aufwendige historische Produktionen sowie gesellschaftlich bedeutende Themen garantieren fiktionale Vielfalt auf höchstem Niveau.
Das geplante Produktionsvolumen an Erstsendungen am Samstag, 20:15 Uhr, beläuft sich aktuell auf circa zehn Filme pro Jahr. Der Minutenpreis je 90-minütiger Produktion beträgt durchschnittlich 23.300 Euro brutto.
Filme am Feiertag, 20:15 Uhr
Besondere Filme und Serien für besondere Tage: Der Feiertags-Sendeplatz um 20:15 Uhr im Ersten bietet ausgewählte Formate mit besonderem Event-Charakter. Die Einzelstücke oder Mehrteiler greifen gesellschaftlich relevante Themen auf, spiegeln Zeitgeschichte, Ereignisse und Persönlichkeiten deren Wirken prägend sind und waren. Ausgewiesene Highend-Serien sowie Fernseh- oder Kinofilme bieten eine große Vielfalt hinsichtlich Genres und Tonalität. Die Programme sprechen eine breite Altersgruppe an und sind von hohem Schauwert. Kreativität, hohes Production Value und eine ausgezeichnete Besetzung in allen Gewerken vor und hinter der Kamera sind Grundlage dieser Produktionen.
Das geplante Produktionsvolumen an Erstsendungen am Feiertag, 20:15 Uhr, beläuft sich auf etwa fünf Produktionen pro Jahr. Der durchschnittliche Minutenpreis beträgt bei 90-minütigen Produktionen 27.700 Euro brutto.
Krimi um 21:45 Uhr
Besondere Nervenkitzel bietet Das Erste mit dem „Krimi um 21:45 Uhr“. Vornehmlich an Sonn- und Feiertagen kommen hier ausgewählte nationale und internationale Krimiserien und Mehrteiler zur Ausstrahlung. Ob in Skandinavien, an der französischen Atlantikküste oder weit weg in Down Under – geboten werden außergewöhnliche Fälle, markante Milieus und charismatische Ermittler:innen. Vertraut mit den Abgründen menschlicher Existenz, bringen diese die Verbrechen und deren Hintergründe auf ihre jeweils ganz spezifische Art und Weise ans Licht: ob mit hartem, konsequentem Durchgreifen, ausgeprägter kriminalistischer Logik oder über ebenso überraschende wie humorvolle Schlussfolgerungen. Die Programme bieten hochkarätige internationale Besetzungen, deren Rollen nicht selten auf ausgezeichneten Bestsellervorlagen basieren.
Das geplante Volumen an Krimi-Erstsendungen um 21:45 Uhr beläuft sich auf 14 Titel pro Jahr. Der Aufwand beträgt bei 90-minütigen Koproduktionen und Lizenzen durchschnittlich 550.000 bis 600.000 Euro brutto pro Film – bei 45-minütigen Serienformaten entsprechend 275.000 bis 300.000 Euro brutto.
SommerKino im Ersten
Das „SommerKino“ ist der populärste Sendeplatz für Kinofilme im Ersten: Montags zur Primetime wird hochkarätiges deutsches und internationales Star-Kino als Fernsehpremiere präsentiert. Das Angebot in den Sommermonaten reicht von populären Komödien und Romanzen bis hin zu preisgekrönten Dramen und Historienfilmen. Gezeigt werden Filme für die ganze Familie, die generationenübergreifend attraktiv sind.
Für das SommerKino im Ersten um 20:15 Uhr sind pro Jahr bis zu acht Filme geplant, die koproduziert oder auf dem internationalen Markt als Lizenz erworben werden.
Aufgrund unterschiedlicher Vertragsformen, Filmlängen, Ausstattungsaufwand, Besetzung und weiterer produktionsbedingter Faktoren kann kein Minutenpreis als allgemeingültiger Durchschnittspreis angegeben werden.
Märchen "6 auf einen Streich"
Die ARD Märchenreihe "Sechs auf einen Streich" ist seit 2008 fester Bestandteil des Weihnachtsprogramms im Ersten. Darüber hinaus werden die 60-minütigen Märchenfilme ganzjährig im Feiertagsprogramm von Das Erste ausgestrahlt und gehören für viele Zuschauer zum beliebten Sonntagsritual. Für das Portfolio der ARD sind die Filme ein wichtiger Programmbestandteil sowohl in den linearen Programmen als auch in der ARD Mediathek. Märchenfilme sind relevantes Kulturgut, das an nachfolgende Generationen weitergegeben wird – beste Familienunterhaltung auch für den KiKA und die Dritten Programme.
Die Märchenfilme werden qualitativ hochwertig produziert, haben eine prominente Besetzung und Shooting-Stars einen Sprung ins Rampenlicht ermöglicht. Mit eindrucksvollen Bildern werden märchenhafte Schlösser, Wälder, Dörfer und Städte, die sich über das gesamte Bundesgebiet erstrecken, in Szene gesetzt. Das eröffnet den Zuschauern neue Perspektiven und zeigt die Vielfalt der jeweiligen Regionen.
In den vergangenen 15 Jahren sind in der Reihe "Sechs auf einen Streich" 58 Filme entstanden. 2 Erstsendungen werden für die Sendeplätze an den Weihnachtsfeiertagen ausgestrahlt. Der durchschnittliche Minutenpreis beträgt 22.000 Euro.
(Stand: April 2023)