Russland verweigert Hajo Seppelt die Einreise

ARD-Doping-Experte steht auf der Liste "unerwünschter Personen"

Hajo Seppelt
Hajo Seppelt | Bild: ard

ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt wird die Einreise nach Russland anlässlich der Berichterstattung über die Fußball-WM von Seiten Russlands verweigert. Das vom SWR für ihn beantragte Visum ist heute für ungültig erklärt worden. Hajo Seppelt steht demnach auf einer Liste der in Russland "unerwünschten Personen" und könne daher nicht in die Russische Föderation einreisen. Nähere Angaben zu den Hintergründen wurden nicht gemacht.

Eingriff in die Pressefreiheit

Die ARD betrachtet dies als einen einmaligen Vorgang in der Geschichte des ARD-Sportjournalismus und im Hinblick auf die Berichterstattung über Großereignisse wie die Fußball-WM als beispiellosen Eingriff in die Pressefreiheit. Bei Sportgroßereignissen wie der Fußball-WM oder den Olympischen Spielen ist der freie Zugang für Medienvertreter aus aller Welt üblicherweise selbstverständlich und gehört auch zu den Voraussetzungen für die Vergabe an Ausrichterländer.

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen:

»Mit großem Unverständnis habe ich zur Kenntnis genommen, dass Hajo Seppelt die Einreise zur Fußball-WM nach Russland verweigert werden soll. Das ist für mich kein Zeichen von Respekt vor der Tätigkeit eines investigativen Journalisten, sondern eher dafür, dass man unangenehmen Themen gegenüber lieber die Augen verschließt. Ich kann nur hoffen, dass die politischen Verantwortlichen ihre Entscheidung noch einmal überdenken werden.«

Update vom 15. Mai:
Die russische Regierung hat das Einreiseverbot für den ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt zur Fußball-Weltmeisterschaft wieder aufgehoben.

Update vom 14. Juni:
Hajo Seppelt reist nicht nach Russland – Risiken für den ARD-Doping-Experten sind zu groß