1/1

Jedes Jahr im Juni

1971 nimmt alles seinen Anfang: Die junge westdeutsche Hausfrau und Mutter Elke besucht ihre Verwandten in der DDR. | Bild: MDR / Marc Meyerbroeker

1971 nimmt alles seinen Anfang: Die junge westdeutsche Hausfrau und Mutter Elke besucht ihre Verwandten in der DDR.

Dort lernt sie den Tischler Gregor kennen. Trotz ihrer verschiedenen Lebenswelten verlieben sich die beiden ineinander. Doch die Hürden für ihre Liebe sind von Anfang an enorm: Beide sind verheiratet, beide sind Eltern von jeweils zwei Kindern. Außerdem ...

... sind die beiden gesellschaftlich wie räumlich getrennt: Elke lebt in der katholisch-konservativen Bürgerlichkeit der Bundesrepublik; Gregor arbeitet sich ab an der ideologischen und sozialen Enge der DDR, für die er so manches Opfer bringen muss. Nur einmal im Jahr schaffen Elke und Gregor einen Freiraum für die Liebe. Fernab vom Alltag und von allen Systemzwängen in Ost und West.

Lediglich Elkes Schwägerin Juliane ist in die geheime Beziehung eingeweiht, während die innerdeutsche Grenze die Liebenden trennt und eine regelmäßige Kommunikation verhindert.

Elke und Gregor entwickeln sich weiter, durchleben familiäre und berufliche Krisen, verändern sich innerlich und äußerlich durch die bewegte deutsch-deutsche Geschichte hindurch – und überwinden immer wieder die sichtbare und die unsichtbare Grenze.

Die Hürden werden größer: Elke bekommt immer wieder Probleme bei der Einreise. Nicht ohne Grund: Denn als Julianes Ehemann Helmut befördert wird, erhält er Zugang zu geheimen Verschlusssachen und will Elke nun stoppen.

Die einzige Chance für Elke und Gregor, ihre Liebe zumindest zeitweise aufrechtzuerhalten, ist eine Reise in die Tschechoslowakei, wo die beiden in der Einsamkeit einer leeren Prager Wohnung wieder zueinander finden, erfüllt von Abenteuer und romantischem Leichtsinn.

Aber das intime Glück wird bald nicht nur von Eifersucht und Trennungsschmerz getrübt – auch Elkes prekäre finanzielle Situation setzt jede weitere Planung aufs Spiel.

Doch dann folgt die Wende: Mit der Berliner Mauer fallen schließlich auch die Grenzen von Elkes und Gregors Liebe – aber ebenso die Grenzen, die sie vor Alltag, Routine und Langeweile geschützt haben. Die Wiedervereinigung stellt beide vor eine harte Probe.