Falke und Lorenz (Hamburg)

Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke

Dabei seit: 2013

Wotan Wilke Möhring
Wotan Wilke Möhring als Kommissar Falke | Bild: NDR / Christine Schröder

"Straßenbulle", einer der seinen Job bei der Polizei von der Pike auf gelernt hat, so würde sich der "Tatort"-Kommissar Thorsten Falke selbst beschreiben und das nicht ohne Stolz. Aufgewachsen in Hamburg-Billstedt, musste Falke sich früh entscheiden auf welcher Seite des Gesetzes er stehen wollte. Falke hat sich entschieden. Seitdem betrachtet er den Kampf gegen das Verbrechen als etwas Persönliches. Besser als viele Kollegen kennt er die Gesetze der Straße, er weiß wie die Menschen ticken und hat einen Blick für sie.

Falke ist impulsiv und pflegt einen proletarischen Gestus, den er von seinem Vater und Großvater geerbt hat, die beide als Hafenarbeiter in der Hamburger Arbeiterbewegung aktiv waren. Klar, geradeheraus und loyal, das beschreibt Falke, gleichzeitig kann er stur, ungestüm und unversöhnlich sein, was sich in der Begegnung mit Anwälten oder Vorgesetzten oft als Nachteil erweist.

Falke lebt allein, denn im Zentrum seines Lebens steht sein Beruf. Deshalb hat Falke eine Entscheidung getroffen: Bulle und Familie zusammen geht nicht. Nicht, dass er es nicht versucht hätte. In Falkes Leben gibt es einen familiären blinden Fleck: Aus einer kurzen Affäre mit einer verheirateten Frau hat er einen 14-jährigen Sohn, der jedoch nicht weiß, wer sein wahrer Vater ist. Trotzdem wohnt Falke nicht ganz alleine: Seit einiger Zeit streunt im Hinterhof seiner Altbauwohnung ein offensichtlich heimatloser Kater herum, den Falke Elliott getauft hat ...

Falke ist kein einsamer Wolf, er ist ein Teamplayer, seit Jahren verbindet ihn eine enge Freundschaft mit seinem Kollegen Katz. Die beiden arbeiten Hand in Hand und kennen sich seit der Ausbildung. Als aber Katz wegen der Schwangerschaft seiner Frau das Team verlässt, stellt es Falke auf eine harte Probe. Dass ihm dann auch noch mit Katharina Lorenz eine – in seinen Augen – junge Karrieristin an die Seite gestellt wird, lässt Falke nicht nur an der Freundschaft zweifeln. Nach dem Weggang von Lorenz bekommt Falke die taffe Bundespolizistin Grosz als Kollegin.

Petra Schmidt-Schaller als Kommissarin Katharina Lorenz

Petra Schmidt-Schaller
Petra Schmidt-Schaller | Bild: NDR / Christine Schröder

Kommissarin Katharina Lorenz ist eine Quereinsteigerin, die nach ihrem Jura-Studium ihren ersten Job beim Branddezernat angetreten hat. Dass außergerechnet sie die Mordkommission und einen so erfahrenen Polizisten wie Falke unterstützen darf, sieht sie als große Chance. Doch die Zusammenarbeit beginnt unglücklich: Falke begegnet Lorenz mit Ablehnung und Misstrauen, Lorenz wiederum kann mit Falkes intuitiven Ermittlungsmethoden wenig anfangen. Sie ist es gewohnt, Daten aus Überwachungskameras, Zeugenbefragungen und Kriminalstatistiken zu analysieren. Trotzdem stürzt sie sich mit Feuereifer in ihren ersten Mordfall, denn es ihr langgehegter Traum bei der Mordkommission zu arbeiten.

Lorenz ist ein Kind der Wende und musste – wie Falke – um ihren Platz im Leben kämpfen. Aufgewachsen ist sie in einem Vorort von Schwerin, wo ihre Mutter im Leistungszentrum für Spitzensportler der DDR, als Physiotherapeutin gearbeitet hat. Ihr Vater war als Anwalt für Familienrecht tätig und Lorenz hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in harmonischen Verhältnissen verbracht.

Diese stabilen, geradezu bürgerlichen Verhältnisse gerieten nach der Wende völlig aus den Fugen. Ihre Eltern verloren ihren Job. Ihr Vater hatte im neuen Rechtssystem keine Chance mehr und verbitterte. Die Mutter fand in einem Krankenhaus eine Anstellung und brachte die Familie alleine durch. Für Katharina bildeten nur ihre Intelligenz, ihr Fleiß und ihr Ehrgeiz einen Ausweg. Nach dem Abitur studierte sie Jura. Mittlerweile unterstützt sie finanziell ihre Eltern, die immer noch in Schwerin leben.

Privat hat Lorenz eine längere Beziehung zu einem erfolgreichen Strafverteidiger. Er faszinierte Lorenz vom ersten Augenblick an trotz des Altersunterschiedes, der Mann ist fast zwanzig Jahre älter als sie. Doch mittlerweile ist Lorenz’ Faszination für ihn eher einem Gefühl großer Dankbarkeit und Verbundenheit gewichen. Lorenz weiß, dass sie ihr Leben ändern sollte und sie sucht nach der richtigen Gelegenheit für einen privaten Neuanfang.

Lorenz verfügt über ein hervorragendes Gedächtnis. Und sie hat den unbedingten Willen, sich bei der Polizei zu bewähren. Es ist ihr unbedingter Wille und ihre Zähigkeit der sie Falkes Respekt gewinnen lässt. Und die beiden verbindet noch etwas: Sie sind leidenschaftliche Polizisten.