Kommentar von Regisseur Thomas Jauch zum NDR-Tatort "Schwarzes Herz"

"Mehr als neun Millionen Zuschauer haben erlebt, wie 'Tatort'-Kommissarin Charlotte Lindholm in ihrem letzten Fall ihren Freund, gespielt von Hannes Jaenicke, auf tragische Weise verloren hat. Wie geht Charlotte mit diesem Schicksalsschlag um, wie kann sie den Tod des Mannes verarbeiten, mit dem sie einen neuen Lebensabschnitt beginnen wollte?

Dies sind die zentralen Fragen im neuen Film 'Schwarzes Herz'.

Zunächst stürzt sich Lindholm fast schon übereifrig in einen neuen Fall. Sie versucht ihren folgenschweren Fehler und ihre abgrundtiefe Trauer zu verdrängen und schießt dabei sehr oft über das Ziel hinaus. Heftige Überreaktionen und unbedachte Handlungsweisen zeigen Charlotte Lindholm von einer neuen, sehr menschlichen, aber auch ungewohnten Seite. Das ausgezeichnete Drehbuch gab Maria Furtwängler die Chance, die Figur Lindholm um einige neue Facetten zu bereichern.

Mit 'Schwarzes Herz' sind wir außerdem wieder 'zurück zu den Wurzeln' gekehrt, denn der neue Fall führt Charlotte Lindholm wieder auf das platte Land, wie schon im ersten Lindholm-Tatort 'Lastrumer Mischung'. Eine Gegend, in der die Lindholm scheinbar fremd ist und in der sie sich doch so gut auskennt.

Neben diesem sehr atmosphärischen Set-up, großartig fotografiert von Kameramann Jan Fehse, ist vor allem die Besetzung von hoher Qualität. Peter Kurth und Werner Wölbern sind feste Größen am Hamburger Thalia Theater und ich war sehr glücklich, sie für diesen Film zu gewinnen. Und Thilo Nest, der zur Zeit in der Rolle des Günter Gulliaume im Stück 'Demokratie' auf der Theaterbühne Furore macht, ist für mich die große Entdeckung.

'Schwarzes Herz' ist somit ein Ensemble-Film im besten Sinne, der dem Zuschauer einen spannenden Fall und eine mit sich kämpfende Kommissarin zeigt."