Pressemeldung vom 16.01.2013

„Beckmann"

am Donnerstag, 17. Januar 2013, um 22.45 Uhr

Sexueller Missbrauch - das lange Schweigen der Opfer

Pola Kinskis Vorwürfe gegen ihren Vater sorgen für Schlagzeilen: 14 Jahre lang hat der 1991 verstorbene Klaus Kinski seine Tochter missbraucht. Die Anschuldigungen rücken ein Thema in die Öffentlichkeit, über das oft geschwiegen wird. Gleichzeitig steht aktuell die katholische Kirche bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs durch Priester in der Kritik. Heftigen Streit löste jetzt die Entscheidung der deutschen Bischöfe aus, den Vertrag über eine Studie zum Missbrauchsskandal mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen zu kündigen. Wie schwierig ist für Opfer der Schritt in die Öffentlichkeit? Und warum ist die Aufarbeitung der Verbrechen, egal ob sie in Familien oder Institutionen wie Schulen oder Kirchen begangen wurden, so mühsam?

Darüber diskutieren bei „Beckmann":

Pola Kinski (Schauspielerin)
Nach langen Jahren bricht sie ihr Schweigen: Als Pola Kinski fünf Jahre alt war, hat ihr Vater Klaus Kinski sich das erste Mal an ihr vergangen. Der Schauspieler vergewaltigte seine Tochter immer wieder, bis sie als 19-Jährige endlich den Mut und die Kraft aufbringen konnte, sich ihm zu widersetzen. In ihrem ersten Fernsehinterview berichtet Pola Kinski bei „Beckmann" über ihre Kindheit und die Folgen für ihr Leben.

Andreas Huckele (Buchautor und ehem. Odenwaldschüler)
Viele Jahre wurde er an der Odenwaldschule fast täglich missbraucht. Nach langem inneren Kampf machte Andreas Huckele die Übergriffe publik und brachte 2010 die Ermittlungen an der Privatschule ins Rollen. Für sein Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien?", das er unter dem Pseudonym Jürgen Dehmers veröffentlichte, erhielt Huckele den renommierten Geschwister-Scholl-Preis.

Ursula Enders (Leiterin der Beratungsstelle Zartbitter e.V.)
Seit drei Jahrzehnten beschäftigt sich die Diplom-Pädagogin mit dem Thema Kindesmissbrauch. Ursula Enders wirft der Justiz eine opferfeindliche Strafverfolgung vor - und fordert für Betroffene einen Rechtsanspruch auf Hilfe, Therapie und Entschädigungen.

Prof. Christian Pfeiffer (Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen)
Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz sollte er die Fälle von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche untersuchen. Jetzt ist das Projekt vorerst gescheitert. Kriminologe Christian Pfeiffer kritisiert den mangelnden Willen der Kirche zur Wahrheitsfindung.

Dr. Hans Langendörfer (Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz)
Der Jesuitenpater weist Christian Pfeiffers Vorwürfe scharf zurück und beteuert den Aufklärungswillen der katholischen Kirche.

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