Themenabende im Ersten

Demenz, Leih- und Zeitarbeit, Mobbing: Mit drei Eventprogrammierungen will Das Erste im Mai besondere Akzente setzen und Diskussionen zu gesellschaftlich relevanten Themen anstoßen.

Mittwoch, 8. Mai 2013, ab 20:15 Uhr

Ernst und Judith
Zwischen Ernst und Judith entwickelt sich eine unerwartete, große Liebe, die sich an der Krankheit beweisen muss. | Bild: SWR / Petro Domenigg

Der Fernsehfilm "Die Auslöschung" erzählt von der Restauratorin Judith (Martina Gedeck) und ihrem scharfsinnigen und wortgewandten Partner Ernst (Klaus Maria Brandauer), deren gemeinsame Lebensplanung durch die Diagnose Alzheimer zerstört wird. Ernst stellt sich seiner Krankheit und beginnt zu recherchieren. Seine Tochter Katja (Birgit Minichmayr) und ganz besonders sein Sohn Theo (Philipp Hochmair), für die Ernst ihr Leben lang eine starke und autoritäre Vaterfigur war, sind mit der Situation völlig überfordert.

Direkt im Anschluss, um 21:45 Uhr, zeigt Das Erste in der Reportage "Die Welt des Vergessens – Würdevoll leben trotz Demenz", wie es gelingen kann, auch schwerstkranken Demenzpatienten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Für seine Reportage ist Autor Wolfgang Luck nach Thailand gefahren. Dort wird in einem Modellprojekt praktiziert, wonach sich in Deutschland viele sehnen: Zehn Alzheimer-Patienten leben zusammen, integriert in das ganz normale Dorfleben. Jeder hat sein eigenes Haus und drei Betreuerinnen, die sich rund um die Uhr liebevoll um die Patienten kümmern. Wolfgang Luck wirft auch einen Blick auf Deutschland. In eine Ulmer Pflegeeinrichtung kommt zum ersten Mal ein Robben-Roboter zum Einsatz, der eine Emotions-Brücke zu den an Demenz erkrankten Menschen herstellen soll.

Montag, 13. Mai 2013, ab 20:15 Uhr

Immer mehr Menschen können von ihrem Lohn nicht leben, auch wenn sie Vollzeit arbeiten. Die Dokumentation "Hungerlohn am Fließband – Wie Tarife ausgehebelt werden" (SWR) geht diesem Phänomen auf den Grund und zeigt, wie Billiglöhner zu weniger als der Hälfte des Tariflohns arbeiten. Nach ARD-Recherchen werden mittlerweile sogar an den Fließbändern von großen Unternehmen Löhne gezahlt, die niedriger sind als der vielfach geforderte Mindestlohn von 8,50 Euro. Und dies trotz bestehender Tarifverträge, die der Stammbelegschaft bei gleicher Arbeit deutlich höhere Löhne zusichern.

Tatsächlich arbeiten diese Menschen Hand in Hand mit der Stammbelegschaft, verdienen aber bisweilen so wenig, dass sie sogar einen Anspruch auf Aufstockung auf die Hartz-IV-Sätze haben.

Direkt im Anschluss diskutiert Frank Plasberg in "hart aber fair" um 21:00 Uhr mit seinen Gästen über die den Bundestagswahlkampf mitbestimmenden Themen "Leih und Zeitarbeit" sowie "Mindestlohn".

Mittwoch, 15. Mai 2013, ab 20:15 Uhr

Anja Rühler und ihr Sohn Felix
Seine Frau Anja zerbricht fast an Jos Verhalten und der unerträglichen Situation ... | Bild: BR / Alexander Fischerkoesen

Der Fernsehfilm "Mobbing" erzählt, wie eine Familie zurechtkommt, in der der Mann gemobbt wurde. Die Solidarität der Ehepartner weicht zusehends Misstrauen und Enttäuschung. Joachim Rühler (Tobias Moretti) konzentriert sich nur noch auf seinen Arbeitsrechtprozess, der seine Ehre wiederherstellen soll. Dabei schließt er seine Ehefrau Anja (Susanne Wolff) immer mehr aus seiner Welt aus, bis sie keinen Zugang mehr zu ihm findet.

Direkt im Anschluss an diesen Fernsehfilm, um 21:45 Uhr, diskutiert "Anne Will" in ihrer Gesprächsrunde mit Experten und Betroffenen die persönlichen und gesellschaftlichen Dimensionen des Mobbings.

Die Story im Ersten, um 23:45 Uhr, beschäftigt sich mit Opfern von Gewalttaten nicht nur bei Mobbingfällen. Die Dokumentation "Du Opfer! – Wenn Gewalt ein Leben verändert" von Simone Dobmeier und Torsten Striegnitz erzählt aus der Welt des angegriffenen und zerstörten Ichs und lässt die Opfer von Gewaltattacken zu Wort kommen, deren Stimme in der öffentlichen Wahrnehmung zu oft fehlt.