Pressemeldung vom 19.04.2011

Kirchliche Sendungen zu Ostern 2011 im Ersten

Karfreitag , 22. April 2011 um 10.00Uhr
Evangelischer Gottesdienst zum Karfreitag
Übertragung aus der St. Bartholomäus in Pegnitz

Die ersten drei Kyrie-Rufe aus der h-moll-Messe von Johann Sebastian Bach eröffnen den Festgottesdienst zum Karfreitag in der Stadtkirche St. Bartholomäus im fränkischen Pegnitz. Es ist die Anrufung des Gekreuzigten als König, als Überwinder, als Herr der Welt. Sie gibt dem Gottesdienst das Thema und der Passionsgeschichte eine Richtung. Das Leiden Jesu durchbricht den Kreislauf von Gewalt und ist ein Zeichen der Solidarität mit allen Leidenden bis in unsere Gegenwart.
Liturg und Prediger ist Dekan Gerhard Schoenauer. Unter der Leitung von Jörg Fuhr musizieren die Kantorei Pegnitz und die Neue Nürnberger Ratsmusik, die Orgel spielt Roland Weiss.
Redaktion: Dr. Sabine Rauh (BR)

um 11.00 Uhr
"Heilige Knochen - Das Geschäft mit den Reliquien"
Eine Reportage von Michael Lang

Das Kreuz Christi muss besonders groß gewesen sein. Alle Kreuzessplitter zusammengenommen, die in Kirchen oder Privathäusern als Reliquie verehrt werden, ergeben nach Expertenschätzungen mehrere Hektar Wald.
Gläubige und Sammler zahlen Höchstpreise für diese äußerst beliebte Reliquie. Aber auch Knochen, Innereien und Kleider von Heiligen werden schwunghaft gehandelt, vor allem über das Internet. Die Nachfrage nach Reliquien ist im 21. Jahrhundert ungebrochen. Aber wer verehrt heute noch Reliquien?
Wir machen uns auf Spurensuche: Wer sind die Käufer, wer die Verkäufer? Wie funktioniert das Geschäft mit den Reliquien? Dabei treffen wir junge Gläubige, wie gewiefte Großhändler. Erhoffen sich die einen von den Reliquien Kraft im Alltag, erwerben die anderen selbst heute noch Reliquien legal von Kirchen oder Klöstern.
Das internationale Geschäft mit den Reliquien hat inzwischen ein solches Ausmaß erreicht, dass die Präfektur der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechung im Vatikan Alarm schlägt. Die Kirchenbehörde kritisiert den „gotteslästerlichen Handel" . Sie treibt die Angst, dass die Heiligen in die Hände satanischer Sekten fallen. Ihre Sorge vor sogenannten Teufelsanbetern ist nicht unbegründet, denn Anti-Christen suchen Reliquien, ebenso wie Gläubige, Händler und Mitarbeiter der Kirche.
Redaktion: Angelika Wagner (WDR), Saskia Barthel (MDR)

Samstag; 23. April 2011, um 23.40 Uhr

Von der Auferstehung Jesu sprechen heißt, von etwas Unvorstellbarem sprechen. In den Ostergeschichten im Neuen Testament fällt auf: Wenn Jesus seine Freundinnen und Freunde darauf aufmerksam machen möchte, dass er nicht im Tod geblieben ist, dass er lebt - dann begegnet er den Seinen behutsam und diskret. Davon spricht Pfarrer Michael Broch aus Leonberg am Samstag, 23. April, im "Wort zu Sonntag".
Die "Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter: www.DasErste.de/Wort nachgelesen oder als Video-Podcast angesehen werden.
Redaktion: Ute-Beatrix Giebel (SWR)

Ostersonntag, 24. April 2011,
um 10.10 Uhr

Zusammen mit der Kirche von Rom und Zehntausenden von Pilgern aus aller Welt feiert Papst Benedikt XVI. das Osterfest. Auf dem Petersplatz zelebriert er die Heilige Messe und spendet anschließend von der Benediktionsloggia der Peterskirche aus den feierlichen Segen „Urbi et Orbi". Anschließend sendet der Papst Ostergrüße in mehreren Dutzend Sprachen an die Menschen in aller Welt. Es ist das sechste Osterfest seit seiner Wahl zum Papst im Jahre 2005.
Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, ist der höchste Feiertag der Christenheit. Der Apostolische Segen „Urbi et Orbi" wird nur an Ostern, Weihnachten und direkt nach dem ersten öffentlichen Auftritt eines neugewählten Papstes erteilt. Mit der Formel „Urbi et Orbi" („lat. „der Stadt und dem Erdkreis") wird ausgedrückt, dass der Papst sowohl Bischof von Rom als auch Oberhaupt der weltweiten römisch-katholischen Kirche ist.
Es kommentieren Monsignore Erwin Albrecht und Andrea Kammhuber.
Redaktion: Andrea Kammhuber (BR)

um 12.30 Uhr
"Giganten der Gotik - Wie die Kathedralen in den Himmel wuchsen"

Ken Follett hat ihnen in „Die Säulen der Erde" ein literarisches Denkmal gesetzt: den gotischen Kathedralen. „Giganten der Gotik - Wie die Kathedralen in den Himmel wuchsen" erzählt in opulenten Bildern die Geschichte hinter dem Bestseller. Denn der Baumeister William von Sens war das reale Vorbild für Folletts Hauptfigur: Ein genialer Architekt und Steinmetz mit einer atemberaubenden Vision, mit kühnen Ideen, die andere kaum zu denken wagten. Ein Mann des 12. Jahrhunderts, seiner Zeit aber weit voraus. William und seine Mitstreiter waren Geburtshelfer eines neuen Baustils, der seinen Siegeszug durch Europa begann und später unter dem Namen Gotik weltberühmt und bis heute bewundert werden sollte. Ein Baustil, der mit ganz neuen statischen Ideen Himmel und Helligkeit in einst düstere Kirchenschiffe brachte, der Licht durchflutete steinerne Hallen mit riesigen Fenstern aus bunt leuchtendem Glas schuf.
„Giganten der Gotik" ist eine filmische Reise ins Mittelalter, in eine Zeit voller Not und Gefahren, aber auch voller mutiger, gottesfürchtiger Menschen, die die „Pyramiden des Abendlandes" mit ihren bloßen Händen erbauten: Baumeister, Mönche und Händler, Tagelöhner, Bauern und Handwerker - auch Frauen waren darunter - lange bevor im 21. Jahrhundert mit Barbara Schock-Werner die erste Frau Kölner Dombaumeisterin wurde. Auch sie begleitet und kommentiert die filmische Zeitreise in eine überhaupt nicht dunkle, sondern vielmehr äußerst bunte, dynamische und von Innovationsfreude geprägte Epoche, die in vielen Dingen als die Wiege unserer europäischen Moderne gelten kann. Denn die gotischen Kathedralen sind nur eines der beeindruckenden kulturellen Zeugnisse des Wandels im 12. und 13. Jahrhundert. Auch in Wirtschaft und Politik bahnten sich tiefgreifende Veränderungen an: Zahlreiche neue Städte wurden gegründet, mit selbstbewussten Bürgern, die nach Mitbestimmung strebten; neue, internationale Universitäten entstanden und auch Herrscher, wie der Stauferkaiser Friedrich II., pflegten einen regen Austausch mit Fürsten und Gelehrten aus aller Welt. Die spannende und aufwendig ausgestattete HD-Dokumentation „Giganten der Gotik" führt mit zahlreichen Spielszenen und beeindruckenden Computeranimationen mitten hinein in diese faszinierende Epoche des Mittelalters - eine Zeitreise zurück zu Menschen, die sich trotz aller äußeren Unterschiede von uns heute kaum unterschieden, voller Ängste und Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume. Eine Reise zurück in unsere gemeinsame europäische Vergangenheit.
Redaktion: Susanne Spröer (WDR), Werner Grave (NDR), Uwe Bork (SWR), Susanne Sturm (MDR)

Ostermontag, 25. April 2011
Evangelischer Gottesdienst zum Ostermontag, 25. April 2011, um 10.00 Uhr
Übertragung aus der St. Pauli Kirche in Hamburg

Die evangelische Gemeinde zwischen Hamburger Reeperbahn und Altonaer Fischmarkt feiert einen "Gottesdienst der Generationen". Unter anderem werden auch Kinder aus den evangelischen Kindertagesstätten unter Leitung des Pädagogen Jacek Spruch im Gottesdienst mitwirken. "Wir wollen etwas von der Lebendigkeit und Vielfalt unseres Stadtteils zeigen. Unsere Kinder gehören dazu", so Pastor Sieghard Wilm. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet von Tina Schneeweiß an der gerade eingeweihten Orgel und von der Jazzsängerin Sarah Kaiser mit ihrer Band. Vertraute Osterlieder, neue Kinderlieder und moderne Kompositionen geben den Rahmen für den festlichen Gottesdienst. "Und natürlich wird es eine Überraschung geben, wie sich das zu Ostern gehört", so Pastor Wilm.
Das Gemeindegebiet der St. Pauli Kirche umfasst auch den berühmt-berüchtigten Kiez: das Amüsierviertel, das jährlich Millionen von Touristen anzieht. 1833 gab die Kirche dem Hamburger Stadtteil seinen heute weltweit bekannten Namen: St. Pauli.
Redaktion: Werner Grave (NDR)

Mittwoch, 27. April 2011, 23.45 Uhr
Das Wunder des Johannes Paul II
Countdown für eine Seligsprechung
Eine Reportage von Clara Walther

Am 1. Mai 2011 wird Johanns Paul II. selig gesprochen. Ein Rekord! Denn niemals zuvor hat ein Seligsprechungsprozess der katholischen Kirche so schnell zu einem Abschluss gefunden.
Sieben Jahre lang prüfen dutzende Wissenschaftler und Kirchenrechtsexperten den Fall. Zwei Fragen müssen sie eindeutig mit Ja beantwortet: Hat Johannes Paul II. nach seinem Ableben ein Wunder bewirkt? Und hat er tugendhaft gelebt?
Das Wunder scheint schnell gefunden: Bereits zwei Monate nach dem Tod Johannes-Paul II. meldet sich eine französische Nonne aus Aix-en-provence. Sie berichtet, sie sei von Parkinson geheilt worden, nachdem sie den Namen des Verstorbenen auf ein Blatt Papier geschrieben hatte. Die zuständige Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen nimmt umgehend ihre Untersuchungen auf. Und gerät dann in eine vorläufige Sackgasse: Ist die Heilung der Nonne tatsächlich von Dauer? Mehrere unabhängige Ärzte bestätigen später, dass die Heilung der Nonne dauerhaft und mit wissenschaftlichen Mitteln nicht zu erklären sei - das Wunder ist gefunden! Bleibt die Frage nach der Tugendhaftigkeit: Papstkritiker wie der Theologe Hans Küng bestreiten, die „weiße Weste" des Kandidaten. Er zweifelt daran, dass Johannes Paul II. von den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche nichts gewusst haben soll. Ist es möglich, dass der Seligsprechungs-Kandidat Sexualstraftaten hoher Würdenträger bewusst verschleierte?
Der Film „Das Wunder des Johannes Paul II." wirft einen Blick hinter die Kulissen des Vatikans und zeigt, welche Regeln bei einem Seligsprechungsprozess eingehalten werden müssen.
Redaktion: Martin Blachmann (WDR)