Rückblick

Die Geschichte der politischen Magazine in der ARD

Dr. Gerhard Bott, Lutz Lehmann, Ulrich Happel und eine weitere Person sitzen im 1969 im Panorama-Studio des NDR
1969 wurde im Studio noch geraucht! | Bild: NDR / Annemarie Aldag

Panorama vom Norddeutschen Rundfunk geht am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Zuschauer sind noch geprägt vom Unterhaltungsprogramm der 50er.

Jetzt sehen sie erstmals Obdachlose in Deutschland, den Kolonialkrieg in Algerien oder die Verstrickungen von Franz Josef Strauß.

Am 5. August 1962 sendet der Bayerische Rundfunk seine erste Magazinsendung unter dem Namen report. Erfinder des Titels ist Dagobert Lindlau. Man entscheidet sich für den Namen report insbesondere, weil der Begriff ein für das Format passendes journalistisches und filmisches Genre repräsentiert. report ist in den Anfangsjahren noch eine Gemeinschaftsproduktion mehrerer ARD-Anstalten.

Klaus Bednarz und die "Monitor"-Redaktion
Klaus Bednarz und die "Monitor"-Redaktion. | Bild: WDR

Monitor wurde vom Westdeutschen Rundfunk zum ersten Mal am 21. Mai 1965 ausgestrahlt. Von Anfang an nannte Monitor sich "zeitkritisches Magazin". Das erklärte Ziel war und ist, die Lücke zwischen den tagesaktuellen Nachrichtensendungen und politischen Hintergrund-Dokumentationen mit aktuellen Hintergrundberichten und analytischen Filmen zu schließen.

Der Titel report aus Baden-Baden erschien am 25. April 1966 zum ersten Mal auf dem Bildschirm. Der – damals noch – Südwestfunk und der Bayerische Rundfunk mit seinem report aus München sendeten nun abwechselnd. Erster Moderator und Leiter von report aus Baden-Baden war der renommierte Journalist Günter Gaus. Das Magazin wurde vor allem durch seine scharfzüngig geführten Politikerinterviews bekannt. Heute sendet der Südwestrundfunk REPORT MAINZ.

Peter Schultze (l.) und Peter Pechel
Peter Schultze (l.) und Peter Pechel. | Bild: rbb

Kontraste vom Sender Freies Berlin ging am 18. Januar 1968 auf Sendung. Das Magazin ist in den ersten Jahren ausschließlich der Ost-West-Problematik gewidmet und hat den Charakter eines Auslandsjournals mit einem Schwerpunkt im Osten. Erst Mitte der 80er Jahre wird Kontraste zu einem zeitkritischen Magazin mit innenpolitischem Schwerpunkt und wird im Wechsel mit den Magazinen der anderen ARD-Anstalten ausgestrahlt. Heute sendet der Rundfunk Berlin-Brandenburg Kontraste – das Magazin aus Berlin.

Seit 1992 ist die Riege der politischen Magazine der ARD komplett. Fakt vom Mitteldeutschen Rundfunk geht am 15. Juli 1992 das erste Mal auf den Schirm. Es ist das einzige politische Magazin der ARD, das in den Neuen Ländern produziert wird. Die Nähe von Fakt zu den Problemen vor Ort schafft hierbei eine höhere Sensibilität für die Entwicklungen in Ostdeutschland, was sich in dem breiten Themenspektrum niederschlägt.