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Vertreibung – Odsun: Das Sudetenland

ODSUN / Königsmühle
ODSUN / Königsmühle | Bild: MDR

Die Beziehung zwischen Tschechen und Deutschen – sie ist kompliziert. Viele Jahrzehnte sind seit der Vertreibung der Deutschen aus dem Sudetenland vergangen. In der TV Produktion "Vertreibung. Odsun. Das Sudetenland" blicken Tschechen und Deutsche gemeinsam zurück. Lange Zeit hatte jedes Land sein eignes Narrativ der Geschichte – eine "getrennte" Erinnerung an die Ereignisse von 1918 bis heute. Die Dokumentation bemüht sich um eine gemeinsame Aufarbeitung im Sinne einer europäischen Erinnerungskultur.

Der Film "Vertreibung. Odsun. Das Sudetenland" rekontruiert aus dem Heute die gemeinsame Geschichte. Er begibt sich auf Spurensuche, er verschweigt aber nicht die Vorgeschichte der Vertreibung der Deutschen – die brutale nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Mit Zeitzeuginnen wie der aus Kunewald/Kunín stammenden Siglind Drost, aber auch mit jungen Tschechen wie der Schriftstellerin Katerina Tucková, die einen Roman über den "Todesmarsch von Brünn" im Juni 1945 geschrieben hat. Wie steht es um die Versöhnung von Tschechen und Deutschen? Warum ist es in Tschechien komplizierter als in Deutschland, über die Vertreibung zu sprechen?

Geschichten der Vertreibung

Geschichte und Geschichten der Vertreibung, entdeckt in Orten wie Königsmühle im Erzgebirge. Bis Kriegsende lebten hier 53 Deutsche. Sie wurden vertrieben, von ihrer Heimat sind nur die Ruinen geblieben. Seit ein paar Jahren arbeitet der Fotograf und Kulturwissenschaftler Petr Mikšícek mit jungen Tschechen und Deutschen daran, die Reste dieser "untergegangenen Zivilisation" zu erhalten. "Wir wissen von den sagenumwobenen Inkas und Mayas", sagt er, "aber wir haben das hier auch – 70 Kilometer entfernt von Prag".

Das tschechisch-deutsche Autoren-Duo Vít Polácek und Matthias Schmidt hat einen Film erarbeitet, der emotional, ungeschönt und dennoch versöhnlich von einem schwierigen Kapitel der europäischen Geschichte erzählt, das bis heute nachwirkt.

Das Projekt ist eine internationale Koproduktion von LOOKSfilm, dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), Ceská televize und dem ORF in Zusammenarbeit mit Arte. Gefördert wurde es von der Mitteldeutschen Medienförderung, Creative Europe Media und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Ein Film von Matthias Schmidt und Vít Polácek

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