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Schmökel – der Mörder am Gartenzaun

Frank Schmökel
Frank Schmökel bei der Gerichtsverhandlung. | Bild: dpa

Frank Schmökel – einer der meistgesuchten Verbrecher Deutschlands. Sechsmal gelingt dem mehrfach verurteilten Sexualstraftäter die Flucht aus dem Maßregelvollzug. Beim letzten Mal, im Jahr 2000, mit fatalen Folgen. Beim Besuch der Mutter in Strausberg, nahe Berlin, flieht Schmökel während einer Zigarettenpause der Wärter. Dabei verletzt er einen der Pfleger lebensgefährlich. Auch seine Mutter und ein weiterer Pfleger tragen Verletzungen durch Messerstiche davon. Die Fahndung läuft großräumig an.

Nach sieben Tagen Flucht ein Todesopfer. Johannes Berger, Rentner, 60 Jahre alt, wird tot auf seinem Gartengrundstück in Postbruch aufgefunden. Brutal erschlagen mit einem Spaten. Die Polizei fahndet nun nach dem gestohlenen Wagen des toten Rentners. Schmökel gesteht seinem früheren Psychologen telefonisch die Tat und gibt an, dass er sich bei Görlitz in Sachsen aufhält. Sein Fluchtfahrzeug wird am 04. November in Großdubrau bei Bautzen gefunden, vom Flüchtigen keine Spur.

Die Suche wird international ausgeweitet, inzwischen sind mehrere hundert Polizisten und Bundesgrenzschutzbeamte in Sachsen und dem polnisch-tschechischen Grenzgebiet unterwegs. Der Pullover Schmökels und eine frische Feuerstelle geben weitere wichtige Hinweise für die Fahndung. Nach 13 Tagen Flucht wird Schmökel in Saritzsch, nahe Bautzen, gefasst, von einer Polizeiwaffe niedergestreckt und verhaftet.

Zahlreiche Vergewaltigungen von Minderjährigen, sexuelles Vergehen an Tieren und Tierkadavern – die Liste ist lang. Bereits zu DDR-Zeiten versuchen die Behörden, den auffälligen Frank Schmökel "in den Griff" zu kriegen. 1998 diagnostizieren Psychologen bei Schmökel dann offiziell "Sodomie mit nekrophilen Tendenzen und heterosexueller Pädophilie".

Obwohl er selbst während seiner Haftzeit einräumt, von seinen Veranlagungen nicht loszukommen, werden ihm von Gutachtern immer wieder Therapieerfolge bescheinigt. Und trotz mehrerer Fluchtversuche aus dem Maßregelvollzug, weiterer Vergewaltigungen und Morddrohungen gegen seine Mutter wird Schmökel von einem Team der psychiatrischen Abteilung der Landesklinik Neuruppin am 25. Oktober 2000 ein weiterer Freigang gewährt...

Die 45-minütige Dokumentation stellt die fast zweiwöchige spektakuläre Flucht Schmökels in den Mittelpunkt, gibt Einblicke in die Biografie Frank Schmökels und zeichnet ein Bild seiner Person und seines Lebens als Außenseiter, als Verbrecher und Patient.

Film von Christian Frey (MDR)

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