SENDETERMIN So., 25.03.18 | 12:03 Uhr | Das Erste

Presseclub

Kaum im Amt, hat der neue Heimatminister Horst Seehofer eine alte Debatte neu entfacht: Gehört „der Islam“ zu Deutschland? Seehofer und CSU-Landesgruppenchef Dobrindt finden: nein. Zunächst ist es nur ein provokanter Satz. Doch er legt die Risse innerhalb der Union offen. Kanzlerin Merkel widerspricht und appelliert an ein weltoffenes Deutschland, das die verschiedenen Menschen und Kulturen integriert. „Deutschland, das sind wir alle.“

Die CSU hingegen versucht – gut sechs Monate vor der bayrischen Landtagswahl - konservative Kreise und AfD-Wähler zurückzugewinnen. Und sie trifft einen Nerv in der Bevölkerung, die sich fragt, wie die Integration der vielen Flüchtlinge und Zuwanderer aus überwiegend muslimischen Ländern gelingen kann.

Dahinter scheint aber noch mehr zu stecken: Viele Bürger sind verunsichert oder frustriert, die extremen Parteien haben Zulauf. Mancher sehnt sich zurück nach den Gewissheiten und Sicherheiten der alten Bundesrepublik. Es ist die Angst, dass Globalisierung und Zuwanderung die Gesellschaft zu stark verändern könnten. Schon die Installation eines Bundesministers für „Heimat“ ist ein Novum. Was genau ist diese Heimat? Wer gehört alles dazu? Muss sie gegen Fremde verteidigt werden?

Auch linke und liberale Politiker verwenden neuerdings den Heimatbegriff und wollen ihn positiv besetzen. Sie hatten sich vor Jahren vehement gegen die Idee aus konservativen Kreisen gewehrt, eine deutsche „Leitkultur“ zu definieren und durchzusetzen.

Gehört „der Islam“ zu Deutschland? Wie viel Fremdheit und Veränderung verträgt unsere „Heimat“? Und ist die Debatte eine Chance, frustrierte Bürger und Wähler zurückzugewinnen?

Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres am Sonntag mit den Gästen:

Wolfgang Bok, freier Journalist

Yassin Musharbash, Die Zeit

Elisabeth Niejahr, Wirtschaftswoche

Dagmar Rosenfeld, Welt

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So., 25.03.18 | 12:03 Uhr
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Westdeutscher Rundfunk
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