SENDETERMIN So., 20.10.19 | 12:03 Uhr | Das Erste

Presseclub

Der Abzug amerikanischer Truppen aus dem Norden Syriens hat selbst in Amerika heftige Kritik ausgelöst. Abgeordnete kritisierten, Trump habe "Partei für Diktatoren und Schlächter" ergriffen. Der Abzug sei ein Verrat an den Kurden, die im Kampf gegen den sogenannten islamischen Staat treu an der Seite Amerikas gekämpft hätten und werde "als Blutfleck in die amerikanische Geschichte eingehen".

Mit diesem Schritt überlasse man zudem Russland das Feld. Bilder von russischen Soldaten, die die geräumten US-Lager in Beschlag nehmen, werden im russischen Staatsfernsehen seither triumphierend gesendet. Die USA als führende Macht sei zunehmend abgemeldet. Der Abzug amerikanischer Truppen – eine Zeitenwende? „Wir merken gerade, was passiert, wenn sich der bisherige Weltpolizist USA aus seiner Rolle zurückziehe,“ sagt Ex-Bundesaußen-minister Sigmar Gabriel. Der Rückzug der USA aus der Weltpolizisten-Rolle bedeute für Europa, dass es sich nun endgültig um seine unmittelbare Nachbarschaft selbst kümmern muss. Doch Europa, im Würgegriff Erdogans, schaut tatenlos zu. Was muss Europa nun tun? Sind die Europäer die großen Verlierer?

Die Welt ist in Unordnung. Eckpfeiler der alten Weltordnung geraten zunehmend in Wanken. Das erneute Aufflammen des Kriegs in Syrien zeigt wie verwundbar wir sind. Gelangt der Krieg in Syrien auf diesem Weg in unsere Wohnzimmer und auf unsere Straßen? Droht uns eine weitere Flüchtlingswelle?

Hat sich die Weltpolizei Amerika nun endlich von der Weltbühne zurückgezogen? Wie wird Putin die neue Vormachtstellung im Nahen Osten zukünftig nutzen?

Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres mit den Gästen:

Kristin Helberg, freie Journalistin

Düzen Tekkal, freie Journalistin

Andreas Zumach, freier Journalist

Daniel-Dylan Böhmer, WELT

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